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Brandenburg: Missbrauchte Koranlehrer einen Jungen?

Berlin - In einer Moschee in Berlin-Spandau ist während des Ramadans offenbar ein Kind missbraucht worden. Das erfuhr diese Zeitung aus dem Kreis der Betenden.

Von Muhamad Abdi

Berlin - In einer Moschee in Berlin-Spandau ist während des Ramadans offenbar ein Kind missbraucht worden. Das erfuhr diese Zeitung aus dem Kreis der Betenden. Demnach soll vor zwei Wochen ein siebenjähriger Junge vom Koranlehrer der Al-Ajurry-Moschee missbraucht, womöglich auch vergewaltigt worden sein. Dass der Koranlehrer als Verdächtiger gilt, hat unter den Besuchern zu heftigen Debatten geführt. Bekannt wurde der Fall durch eine unter den Gläubigen verschickte Sprachbotschaft über den Nachrichtendienst WhatsApp. Sie stammt von einem Besucher der Moschee, er sagt: „Das Kind besuchte die Moschee im Ramadan, um den Koran zu lernen.“ Der Mann wirft der Moscheeleitung vor, den Vorfall geheim halten zu wollen. Die Familie des Jungen stammt demnach aus Syrien. Sie hat Anzeige erstattet. Inzwischen ermittelt das Landeskriminalamt, wie das Polizeipräsidium bestätigte. Aus Gründen des Opferschutzes wurden keine Details zum Fall genannt. Der Junge wurde im Virchow-Klinikum in Wedding behandelt. Die Leitung der Moschee war nicht zu erreichen. Rund 70 Kinder werden dort als Koranschüler unterrichtet. „Leider müssen wir davon ausgehen, dass viele Fälle unentdeckt bleiben“, sagte die für Ermittlungen bei sexuellem Missbrauch zuständige Oberstaatsanwältin Ines Karl. Dies gelte nicht nur für Moscheegemeinden. In Berlin gibt es rund 100 islamische Gebetshäuser – viele der Einrichtungen sind von außen kaum zu erkennen. Bislang sind wenige Fälle bekannt, in denen Imame oder Koranlehrer sich an Schülern oder Betenden vergriffen hätten. Muhamad Abdi

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