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Land will Milchbauern helfen: Erlöse um 23 Prozent eingebrochen

Groß Kreutz - Der enorme Preisverfall bei Milch erschüttert nach Ansicht von Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) die Branche. „Milch ist derzeit zu billig.

Groß Kreutz - Der enorme Preisverfall bei Milch erschüttert nach Ansicht von Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) die Branche. „Milch ist derzeit zu billig. Aber die Milchquote ist Vergangenheit“, sagte der Minister am Dienstag in Groß Kreutz (Potsdam-Mittelmark). Seit Auslaufen der Milchquote am 1. April 2015 können Bauern so viel Milch produzieren, wie sie wollen. Bauern hatten Handelsketten vorgeworfen, Preise wegen eines Überangebotes zu drücken. Zudem brachen den Milcherzeugern internationale Märkte weg. In der Folge erlösten deutsche Landwirte nach Angaben des Bauernverbandes im vergangenen September etwa 23 Prozent pro Kilogramm Milch weniger als noch vor Jahresfrist.

Die regionale Vermarktung heimischer Milch und Milchprodukte müsse besonders unterstützt werden, sagte Vogelsänger. Anlass seiner Rede war eine Veranstaltung des Unternehmens Rinderproduktion Berlin-Brandenburg (RBB). Die Fraktionen von SPD und Linkspartei wollen im Landtag einen Antrag einbringen, damit sich die Landesregierung im Bundesrat und bei der Agrarministerkonferenz für die Belange der Milchbauern einsetzt. Es sei zudem wichtig, dass sich Märkte mit zahlungskräftigen Kunden erschließen, so Vogelsänger. 2017 wolle das Land auch wieder Maßnahmen zur Förderung der Marktstruktur anbieten.

In Brandenburg stehen nach Angaben des Agrarministeriums rund 164 000 Milchkühe in 517 Betrieben. Die durchschnittliche Jahresleistung liegt bei 9277 Kilogramm Milch pro Tier. Bundesweit gibt es etwa 80 000 Milchbauern. dpa

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