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Kunstinstallation: Ausstellung schockiert Franzosen

Die Französische Botschaft protestiert offen gegen eine Kunstinstallation auf dem Nordwind Festival im Kunstquartier Bethanien in Berlin.

Berlin - In „Märtyrermuseum“ wird einer der Täter des Terroranschlags im Bataclan am 13. November 2015 dargestellt. „Eine solche Sichtweise ist zutiefst schockierend“, schreibt die Botschaft in einer Pressemitteilung und prangert die „Vermischung von Märtyrertum und Terrorismus“ an. Die Performance des dänischen Kollektivs „The Other Eye of The Tiger“ wurde 2016 in Kopenhagen uraufgeführt und erregte auch dort große Aufmerksamkeit. Das Festival erklärt, dass die Ausstellung eine Diskussion über den Begriff des Märtyrers in Gang setzen solle.

„Allerdings wünschen wir uns, dass man sich zunächst die Ausstellung ansieht.“ Auch in Kopenhagen hätten sich dadurch Meinungen geändert. Es ginge um einen differenzierten Blick auf die Welt der „Märtyrer“, zu denen in der Ausstellung auch der griechische Philosoph Sokrates und der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King zählen. Der französischen Botschaft zufolge herrscht „Bestürzung seitens der Verbände der Anschlagsopfer sowie ihrer Angehörigen“. Bei dem Anschlag auf das Konzerthaus starben 90 Menschen. Die Ausstellung ist noch bis Mittwoch geöffnet. 

jdr

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