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Brandenburg: Keine Koffer im Kino: Berlinale setzt diskret auf Sicherheit

Berlin - Wenn es um Sicherheit geht, bleiben die Berlinale-Macher kurz angebunden. Mehr als einen Hinweis, dass man „vielleicht nicht unbedingt den gesamten Hausstand mit ins Kino bringen sollte“, war Festival-Chef Dieter Kosslick auch bei der diesjährigen Pressekonferenz nicht abzuringen.

Von Sandra Dassler

Berlin - Wenn es um Sicherheit geht, bleiben die Berlinale-Macher kurz angebunden. Mehr als einen Hinweis, dass man „vielleicht nicht unbedingt den gesamten Hausstand mit ins Kino bringen sollte“, war Festival-Chef Dieter Kosslick auch bei der diesjährigen Pressekonferenz nicht abzuringen. Warum auch? „Wir passen unsere Sicherheitsbedingungen schon immer der jeweils aktuellen Situation an“, hatte Kosslick bereits in den vergangenen Jahren fragenden Journalisten knapp beschieden. Deshalb arbeite man eng mit den Sicherheitsdiensten und der Polizei zusammen. „Wir haben grundsätzlich viel Sicherheit am Platz“, wird Kosslick zitiert, „die wir natürlich so diskret wie möglich zu halten versuchen.“

Diese Diskretion unterscheidet die Berlinale vom letzten Filmfestival in Cannes. Da hatte der französische Innenminister mitgeteilt, dass Hunderte von Polizisten, 400 Security-Agenten sowie einsatzbereite Spezialkräfte aufgeboten würden. Zuvor hatten Einsatzkräfte medienwirksam einen Einsatz am Festivalpalais geprobt, was auf starke Kritik gestoßen war. Verständnis gab es hingegen für spontane Taschendurchsuchungen.

Auch Berlinale-Besucher müssen – wie schon im vergangenen Jahr – mit verstärkten Taschenkontrollen rechnen. Auch sonst ist wenige Wochen nach dem Terroranschlag vom Breitscheidplatz in Sachen Sicherheit kaum etwas offensichtlich anders. Große Gepäckstücke sind verboten, können aber an speziellen Stationen außerhalb der Spielstätten abgegeben werden. „Um die Sicherheit der Festivalbesucher und Gäste zu gewährleisten, werden alle dafür notwendigen Maßnahmen, gegebenenfalls auch kurzfristig, umgesetzt“, sagt Berlinale-Sprecherin Frauke Greiner. Dazu stehe man wie jedes Jahr in engem Kontakt mit den zuständigen Sicherheitsbehörden.

Die Polizei bestätigt das und verweist darauf, dass in erster Linie die privaten Sicherheitsdienste der Berlinale zuständig seien. „Wir verfolgen die örtlichen und weltpolitischen Ereignisse sehr genau“, sagt Sprecherin Frauke Greiner: „Wir bitten aber um Verständnis, dass wir über weiterführende Maßnahmen keine Auskunft geben können, um deren Wirksamkeit nicht einzuschränken.“

Dieter Kosslick wies mit Blick auf die Sicherheitskräfte darauf hin, dass nicht alle, die am roten Teppich stehen, Berlinale-Fans seien. Außerdem sei es gut, einen Ausweis dabeizuhaben. Seiner Sprecherin ist ein Satz besonders wichtig: „Wir freuen uns auf eine friedliche und weltoffene Berlinale.“Sandra Dassler

siehe auch Berlinale-Sonderteil, Seiten 23 bis 26

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