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INTERVIEW: „Wowereit hat beim Flughafen nicht mit offenen Karten gespielt“

Frau Künast, wie, meinen Sie, wird Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit die Flughafenaffäre überstehen?Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die gesamte Legislaturperiode schafft.

Frau Künast, wie, meinen Sie, wird Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit die Flughafenaffäre überstehen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die gesamte Legislaturperiode schafft. Beim Umgang mit dem Flughafen BER hat er nicht mit offenen Karten gespielt. Er war nicht der sorgende, seine Amtsgeschäfte wahrnehmende Bürgermeister. Der Lack ist ab. In der Bevölkerung und auch in der SPD schwindet das Vertrauen zu ihm massiv. Weitere Brüche in seiner Aufstellung wird er nicht überstehen.

Was meinen Sie mit Brüchen?

Es gehört schon einiges an Chuzpe dazu, nun zu behaupten, das Chaos koste den Steuerzahler nichts. Mit Nettsein und der Rückkehr zum Bussis-Geben ist es jedenfalls nicht getan. Das sollte Wowereit wissen. Entscheidend ist, was der Untersuchungsausschuss bringt. Die Frage ist, ob er als Aufsichtsrat seine Hausaufgaben gemacht hat. Vor wenigen Jahren wurden die Pflichten von Aufsichtsräten verschärft. Wer als Aufsichtsrats-Chef Hinweise hat, dass etwas nicht richtig läuft, muss einer verschärften Aufklärungspflicht nachkommen.

Was, wenn er dieser Pflicht nicht gerecht geworden ist?

Wenn der Untersuchungsausschuss zeigt, dass Wowereit Pflichtverletzungen begangen hat, wird er die Konsequenzen ziehen müssen. Dann müssen die Bürgerinnen und Bürger das Wort haben. Dann brauchen wir Neuwahlen.

Fragen: Sabine Beikler und Hans Monath

Renate Künast (56), eine von drei Bewerberinnen für das Grünen-Spitzenfür die Bundestagswahl. 2011 verlor sie die Berlin-Wahl gegen Wowereit.

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