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Hohenzollern-Streit: Die Gespräche stocken

Bei den Verhandlungen zwischen dem Bund, Berlin und Brandenburg und den Hohenzollern ist nach Ansicht der Brandenburger Landesregierung bisher keine Einigung sichtbar.

Potsdam -  "Zurzeit liegen die Verhandlungspositionen immer noch sehr weit auseinander", erklärte Kulturministerin Martina Münch (SPD) in der Antwort auf eine Anfrage aus der CDU im Landtag, die am Montag veröffentlicht wurde. Eine Prognose zu einem möglichen Abschluss könne derzeit nicht abgegeben werden. Das Haus Hohenzollern fordert die Rückgabe von Kunstgegenständen, ein Wohnrecht in Schloss Cecilienhof, Schloss Lindstedt oder der Villa Liegnitz in Potsdam sowie 1,2 Millionen Euro Entschädigung vom Land Brandenburg.

Ende Juli waren die Verhandlungen ergebnislos vertagt worden. Bei den Gesprächen geht es der Landesregierung zufolge um Kunst- und Sammlungsgegenstände, die sich bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und beim Deutschen Historischen Museum befinden. Dabei handle es sich unter anderem um Memorabilia, Möbel, Textilien und Gemälde, die einst im Schloss Monbijou in Berlin ausgestellt waren, das abgerissen wurde. "Darunter befinden sich auch Objekte von erheblichem Wert und historischer Bedeutung."

Ziel der Landesregierung ist nach Angaben der Ministerin, den umfassenden Zugang zu den Kunstwerken auch künftig zu gewährleisten. Der Ururenkel des letzten deutschen Kaisers, Georg Friedrich Prinz von Preußen, erklärte im Juli in der "Welt am Sonntag", Grundlage der Verhandlungen seien Anträge, die sein Großvater nach der Wende zur "Rückübertragung von Immobilien und Inventarien" gestellt habe. Die Brandenburger Linke hatte eine Volksinitiative gestartet, mit der die Rückgabe von Vermögen und eine Entschädigungszahlung an die Hohenzollern verhindert werden soll.

Oliver von Riegen dpa

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