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HINTERGRUND: Schüler judenfeindlich diskriminiert

DER VORFALLAm Ernst-Reuter-Gymnasium in Wedding hat es in der vergangenen Woche einen antisemitischen Vorfall gegeben. Ein 18-jähriger Schüler wurde von einer Mitschülerin beschimpft.

DER VORFALL

Am Ernst-Reuter-Gymnasium in Wedding hat es in der vergangenen Woche einen antisemitischen Vorfall gegeben. Ein 18-jähriger Schüler wurde von einer Mitschülerin beschimpft. „Wallah, Hitler war ein guter Mann, denn er hat die Juden getötet“, soll das Mädchen, das arabischer Herkunft sein soll, gesagt haben. Die „Jüdische Allgemeine“ hatte zuerst darüber berichtet. Schon zuvor soll der Junge mehrfach von Mitschülern angefeindet worden sein. Der 18-Jährige macht in wenigen Monaten Abitur. Ein Schulwechsel sei deshalb keine Option, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde, der dem Jungen Hilfe angeboten hat.

REAKTIONEN

„Ein schlimmer Fall, der bei uns und der Schulleitung für Entsetzen gesorgt hat“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). „Ich erwarte eine transparente Aufarbeitung.“ Die antisemitische Äußerung sei bei einer Auseinandersetzung unter Schülern zum Nahostkonflikt gefallen, teilte die Senatsbildungsverwaltung mit. Die Schülerin soll selbst gleich gemerkt haben, dass ihre Bemerkung menschenverachtend und antisemitisch sei und habe sich bei dem Schüler entschuldigt. Die Schule hat eine Stellungnahme auf ihrer Webseite veröffentlicht, in dem sie den Vorfall verurteilt und Maßnahmen ankündigt. Der betroffene Schüler soll geschützt und beraten werden. In allen Klassen soll in den nächsten Wochen das Thema Antisemitismus in Deutschland behandelt werden. Lehrer und Schüler sollen fortgebildet werden. Die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bildungsverwaltung, Saraya Gomis, wurde eingeschaltet und Kontakt zum Kompetenzzentrum für Empowerment und Prävention der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland aufgenommen. svo

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