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Brandenburg: Herrchen statt Hund Polizist schießt Räuber an: Notoperation

Berlin - Ein Polizist hat in der Nacht zu Freitag in Berlin-Neukölln einen 37-jährigen Mann mit einem Schuss schwer verletzt. Dieser musste notoperiert werden, soll inzwischen aber nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft außer Lebensgefahr sein.

Von Sandra Dassler

Berlin - Ein Polizist hat in der Nacht zu Freitag in Berlin-Neukölln einen 37-jährigen Mann mit einem Schuss schwer verletzt. Dieser musste notoperiert werden, soll inzwischen aber nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft außer Lebensgefahr sein. Der Mann habe zuvor die Beamten massiv bedroht und seinen Hund auf sie gehetzt, hieß es bei der Polizei. Daraufhin sei es zu einer Schussabgabe gekommen. Ein Polizist habe auf den bedrohlich wirkenden Hund gezielt, ihn aber verfehlt und den Mann, der sich hinter dem Hund in einem Gebüsch befand, in die Brust getroffen. Der Hund wurde danach mit einem Elektroschock-Taser außer Gefecht gesetzt.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft war das Ganze wegen ein paar Zigaretten geschehen: Ein Polizeibeamter außer Dienst sei kurz vor 1 Uhr nachts an einer Tankstelle an der Ecke Fritz-Erler-Allee/Neuköllner Straße von dem 37-Jährigen angesprochen worden. Er habe in räuberischer Absicht die Herausgabe von Zigaretten verlangt und gedroht, ansonsten seinen Kampfhund loszulassen. Als der Beamte daraufhin per Telefon seine Kollegen verständigte, sei der Mann mit seinem Hund geflüchtet. Die herbeigerufenen Polizisten hätten die Umgebung nach dem Tatverdächtigen abgesucht und den 37-jährigen Berliner, der für die Polizei nach eigenen Angaben kein Unbekannter ist, auch entdeckt. Auf die Aufforderung der Polizisten, sich zu stellen, habe der mutmaßliche Räuber seinen nicht angeleinten Kampfhund auf die Beamten gehetzt.

Herbeigerufene Retter hätten den Schwerverletzten in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Sein Hund, der laut Polizei immer noch einen aggressiven Eindruck machte, wurde von Kollegen des Spezialeinsatzkommandos (SEK) mit einer Elektroschockpistole angriffsunfähig gemacht und zunächst zum Polizeiabschnitt 56 gebracht. Der Hund werde von einem Veterinär untersucht und einem Tierheim übergeben, sagte ein Polizeisprecher.

Gegen den Polizisten, der den Schuss auf den Hund abgegeben und den Halter getroffen hat, wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Wie berichtet hatte eine Polizistin erst vor einigen Tagen einem Mann in den Bauch geschossen, nachdem der Passanten in Hellersdorf bedroht hatte. Kurz danach wurde einem Mann in Falkensee in die Beine geschossen. Daraufhin entstand eine Debatte um Taser bei der Polizei. Bislang ist dies nur dem SEK erlaubt. Innensenator Frank Henkel (CDU) will diese Geräte nun auch bei der Polizei testen lassen. Sandra Dassler

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