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Grüne und FDP: Mehr Planung vom Land: Verlässlichkeit für Neulehrer gefordert

Potsdam - Nach der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert nun auch die Landtagsfraktion der Grünen mehr Personal in den Schulämtern, um Seiteneinsteigern in den Lehrerberuf verlässliche Arbeitsverträge aushändigen zu können. „Wenn die Schulämter zur Eingruppierung nicht in der Lage sind, dann muss ihr Personal umgehend aufgestockt werden“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Marie Luise von Halem, am Dienstag.

Potsdam - Nach der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert nun auch die Landtagsfraktion der Grünen mehr Personal in den Schulämtern, um Seiteneinsteigern in den Lehrerberuf verlässliche Arbeitsverträge aushändigen zu können. „Wenn die Schulämter zur Eingruppierung nicht in der Lage sind, dann muss ihr Personal umgehend aufgestockt werden“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Marie Luise von Halem, am Dienstag. Zuvor hatte bereits GEW-Landeschef Günther Fuchs auf mehr Personal in den mit den Einstellungen betrauten staatlichen Schulämtern gedrungen, um den Lehrern bei Jobantritt Planungssicherheit zu geben.

Lehrer sollen Geld zurückzahlen

Wie berichtet, wurde einigen Lehrkräften ohne Lehramtsabschluss in diesen Tag mitgeteilt, dass die zu Schuljahresbeginn vorgenommene Gehaltseingruppierung nicht korrekt war und sie nun nachträglich eine Entgeltstufe heruntergestuft werden und Geld zurückzahlen. Nach Aussage des Bildungsministeriums ist das ein gängiges Verfahren, um die Lehrer zügig an die Schulen zu bringen. Die Seiteneinsteiger werden zunächst vom Schulamt auf Grundlage des Tarifvertrags eingruppiert. Binnen eines halben Jahres prüft das Ministerium, ob die Qualifizierung der Quereinsteiger der Eingruppierung entspricht.

Weiterhin können keine konkreten Zahlen genannt werden

Wenn nicht, wird das Gehalt nach unten oder auch nach oben korrigiert. Das Ministerium spricht von „Einzelfällen“ ohne auch am Dienstag konkrete Zahlen nennen zu können. „Leider kein Einzelfall“, ist der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann, in seinem Twitter-Kommentar überzeugt. Eine Gruppe von Seiteneinsteigern, die das Problem öffentlich gemacht hat, geht nach Recherchen unter Kollegen davon aus, dass ein Viertel der 227 zum aktuellen Schuljahr eingestellten Quereinsteiger einen Änderungsbescheid bekommen hat. Gesichert ist bislang dieser Fall aus dem Schulamtsbezirk Brandenburg/Havel: In einem Qualifizierungsseminar mit 15 Teilnehmern sind vier Seiteneinsteiger, die nun Gehalt zurückzahlen sollen – im Schnitt 1800 Euro, da sie um rund 300 Euro monatlich heruntergestuft werden sollen.

Land müsse verlässlicher Arbeitgeber sein

„Einen Arbeitsvertrag unterschreiben zu müssen, ohne über das künftige Gehalt Bescheid zu wissen, ist das Gegenteil von verlockend“, so Grünen-Politikerin von Halem. Das Land müsse gerade in Zeiten, wo es auf Seiteneinsteiger weiterhin dringend angewiesen ist, alles dafür tun, um ein attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber zu sein. Laut Auskunft des Bildungsministeriums bekämen die Seiteneinsteiger vor Jobstart gesagt, dass sich an ihrem Arbeitsvertrag noch einmal etwas ändern könne. „Wir können aber nicht kontrollieren, ob bei der Einstellung in jedem Fall darüber informiert wird“, so Ministeriumssprecher Ralph Kotsch.

„Das Bildungsministerium präsentiert sich für quereinsteigende Lehrkräfte seit Jahren als schlechter Arbeitgeber“, meint die Generalsekretärin der Brandenburger FDP, Jacqueline Krüger. Dass einige der neuen Lehrer aufgrund einer falschen Eingruppierung nun Gehalt zurückzahlen sollen, sei „der Gipfel der Unfähigkeit.“ Es sei generell nicht einzusehen, dass man den Seiteneinsteigern zwar Kinder anvertraue, nicht aber die entsprechende Bezahlung leisten möchte. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Lehrern dürfe es nicht geben.

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