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Flughafen Schönefeld: Seriöser Termin für BER-Start erst Anfang 2016

Berlin - Erst im Frühjahr 2016, und damit mitten im Berliner Wahljahr, wird Flughafenchef Karsten Mühlenfeld eine verlässliche Aussage zum Eröffnungstermin für den BER treffen können. Das geht aus einem als „vertraulich“ eingestuften Bericht hervor, den Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD), jetzt dem Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses übergab.

Berlin - Erst im Frühjahr 2016, und damit mitten im Berliner Wahljahr, wird Flughafenchef Karsten Mühlenfeld eine verlässliche Aussage zum Eröffnungstermin für den BER treffen können. Das geht aus einem als „vertraulich“ eingestuften Bericht hervor, den Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD), jetzt dem Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses übergab. Das Parlament hatte von Müller Auskunft zu den aktuellen Verzögerungen beim Bau des neuen Hauptstadtflughafens gefordert.

Der Flughafen und der von Müller geführte Aufsichtsrat halten bislang an der Eröffnung des BER im zweiten Halbjahr 2017 fest, obwohl Planungsrückstände und die Imtech-Pleite das Projekt um „drei bis vier Monate“ zurückgeworfen haben. Der Reservepuffer ist damit fast aufgebraucht. Im Bericht schließt Mühlenfeld neue Verzögerungen nicht aus. Eigentlich soll, so hatte es Müller im September angekündigt, im Dezember ein aktualisierter BER-Eröffnungsfahrplan vorgelegt werden. Doch das wird laut Bericht im Grunde nicht möglich sein, jedenfalls nicht belastbar. Denn „frühestens“ im Frühjahr 2016 wird erst die Baugenehmigung für den 6. Nachtrag vorliegen, heißt es dort. „Für den Abschluss der Bauarbeiten ist das Vorliegen der genehmigten Nachträge entscheidend, denn erst dann steht das durch die FBB abzuarbeitende Baurestsoll fest.“ Und weiter: „Basierend auf dem Baurestsoll kann die FBB verlässlich den Rahmenterminplan für den BER aktualisieren und die Termine genau fixieren.“

Gleichwohl wird demnach bereits ein Beschleunigungsprogramm vorbereitet. Danach sollen Fertigbauen, technische und operative Inbetriebnahme besser verzahnt werden. Und Mühlenfeld teilt mit, dass für die Technische Inbetriebnahme – also das Hochfahren aller Systeme im Terminal – die Sechs-Tage-Woche und Doppelschichten eingeführt werden, dies sei bereits „beschlossen“. Jetzt wurde über eine Antwort Müllers auf eine Anfrage des Piraten Martin Delius zudem eine weitere BER-Panne bekannt.

Demnach waren auf der Baustelle auch Brandschutzfachleute ohne die nötigen Zertifikate eingesetzt, Zitat: „Diese allerdings, soweit bekannt, im niedrigen einstelligen Bereich.“ Es gibt auch eine gute Nachricht: Die Staatsanwaltschaft Cottbus hat das Ermittlungsverfahren wegen Baugefährdung eingestellt, das wegen der überschweren Ventilatoren an der Terminaldecke eingeleitet worden war. Das bestätigte die Behörde auf Anfrage. Da das Problem noch rechtzeitig erkannt wurde, habe die Voraussetzung einer akuten Gefährdung von Leib und Leben nicht vorgelegen. Thorsten Metzner

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