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Flughäfen in Berlin: Ryanair-Streik: Flugausfälle auch in Schönefeld und Tegel

Schönefeld ist kein besonders großer Flughafen, aber eine große Basis von Ryanair. Am Freitagmorgen herrscht ungewöhnliche Ruhe: Die Piloten haben mit ihrem Streik Ernst gemacht, viele Maschinen bleiben am Boden.

Berlin/Schönefeld - Der Pilotenstreik bei der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair hat am Freitag auch Berlin und Brandenburg erreicht. Am Flughafen Schönefeld blieben am frühen Morgen mehrere Maschinen am Boden, erst nach 9.00 Uhr ging der erste Ryanair-Flug des Tages. 32 von 48 Flügen sollten nach Flughafen-Angaben am Freitag ausfallen. Auch Tegel ist betroffen: Dort sind 4 der 10 Flüge gestrichen, die die irische Fluggesellschaft für Laudamotion übernimmt.

Erst gegen 8 Uhr zogen die ersten Passagiere ihre Rollkoffer durch das bis dahin menschenleere Labyrinth aus Absperrbändern vor dem Check-In. Auch am Service-Schalter für Umbuchungen gab es kaum Besuch - Kunden, deren Flug ausfällt, hatte Ryanair am Mittwoch informiert.

Die 9:10-Uhr-Maschine nach Zadar in Kroatien war die erste des irischen Biligfliegers, die am Freitag in Schönefeld abhob. „Man ist das ja schon gewohnt“, kommentierte - wie eine Reihe von Passagieren - auch Alex. Bis zum Abflug war der junge Mann nicht sicher, ob die Maschine wirklich fliegt. Ab Samstag soll er als Schiffsführer eine Segel-Crew vor der kroatischen Küste führen. Bei einem gestrichenen Flug wäre der Törn für die ganze Gruppe ausgefallen.

Eine Reihe von Passagieren bemängelte, dass Ryanair nur diejenigen informiert habe, deren Flüge gestrichen wurden. Sie hätten sich auch eine Bestätigung für jene gewünscht, die dennoch fliegen können.

„Ich habe kein Verständnis für Ryanair, aber für die Piloten“, sagte der Berliner Nikita, der mit zwei Freunden in den Urlaub flog. „Sie müssen ihre Arbeitskleidung selbst zahlen, Verpflegung an Bord.“ - Ein anderer ruft dazwischen: „Beschwerden auf hohem Niveau.“ „Aber viele sind auch nicht mal fest angestellt“, erwidert Nikita. Beide haben keine Sorgen, dass sie wegen eines möglichen weiteren Streiks nicht aus dem Urlaub zurückkommen: Da fliegen sie nicht mit Ryanair.

Mit ihrem 24-Stunden-Ausstand wollen die Piloten den Billigflieger dazu bringen, einen Tarifvertrag zu vereinbaren. Besonders betroffen ist der Flughafen Schönefeld, wo Ryanair neun Flugzeuge stationiert hat.

Gestrichen wurden in Schönefeld Flüge etwa nach Barcelona, Rom und London. In Tegel traf es unter anderem Laudamotion-Flüge nach Mallorca und Malaga, die Ryanair normalerweise für die Partner-Airline übernimmt. Damit waren mehrere Tausend Passagiere betroffen, darunter viele Urlauber. Die Schulferien in Berlin und Brandenburg enden in einer Woche. Der Flughafen verwies die Kunden für weitere Informationen an Ryanair und Laudamotion. (dpa)

Burkhard Fraune

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