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Brandenburg: Energieuniversität: BTU holt Klimaskeptiker als Moderator

Cottbus - Im Streit über die Fusion der Lausitzer Hochschulen verhärten sich erneut die Fronten zwischen Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) und der Brandenburgisch Technischen Universität (BTU) in Cottbus. Noch bevor Kunst den von ihr angekündigten Moderator in der fest gefahrenen Debatte vorgestellt hat, preschte die BTU am Donnerstag mit einem eigenen Vorschlag vor: Der ehemalige Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Klaus Landfried, soll demnach als Moderator im Streit um die Fusion der Hochschulen in der Lausitz eingesetzt werden.

Cottbus - Im Streit über die Fusion der Lausitzer Hochschulen verhärten sich erneut die Fronten zwischen Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) und der Brandenburgisch Technischen Universität (BTU) in Cottbus. Noch bevor Kunst den von ihr angekündigten Moderator in der fest gefahrenen Debatte vorgestellt hat, preschte die BTU am Donnerstag mit einem eigenen Vorschlag vor: Der ehemalige Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Klaus Landfried, soll demnach als Moderator im Streit um die Fusion der Hochschulen in der Lausitz eingesetzt werden. Er soll – zusätzlich zum „Lausitzbeauftragten“ des Wissenschaftsministeriums – mit allen Beteiligten Gespräche führen. Die BTU teilte mit, sie halte es „für dringend erforderlich“, dass der Moderator von der Uni nominiert werde, nachdem die Wissenschaftsministerin ihren Lausitzbeauftragten „ohne Rücksprache“ eingesetzt habe. Landfried sei ein Kenner der deutschen Hochschullandschaft und des Bologna-Reformprozesses, sagte BTU-Präsident Walther Zimmerli.

Wie berichtet, hat Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) den Vizepräsidenten der Uni Potsdam, Thomas Grünewald, als Ministeriumsbeauftragten bestimmt, der das umstrittene Zusammengehen der BTU Cottbus mit der FH Lausitz managen soll. Er soll ab 1. Mai als eine Art Generalbevollmächtigter die Fusion vorbereiten. Zusätzlich will das Ministerium einen „externen und unabhängigen“ Moderator benennen, der das „moderierte Beteiligungsverfahren“ leiten soll. „Bei der Auswahl sind wir kurz vor dem Abschluss“, sagte ein Ministeriumssprecher. Im Mai soll es erste Workshops geben. Kunst plant eine Fusion der BTU und der Hochschule Lausitz FH zu einer Energieuniversität. Vor allem an der BTU regt sich dagegen heftiger Widerstand.

Ob sich die Ministerin Landfried als Moderator vorstellen kann, sagte ihr Sprecher nicht. Lediglich, dass Landfried „zweifelsohne ein renommierter Hochschullehrer und Hochschulmanager“ sei. Das wisse Zimmerli, der lange Jahre mit Landfried zusammengearbeitet habe, „weshalb der Vorschlag nicht überrascht“. Allerdings ist die Personalie angesichts der engen Kooperation der Hochschule mit dem Energiekonzern Vattenfall, der in der Lausitz Braunkohle verstromt, pikant. Der Heidelberger Politologe ist erklärter Klimaskeptiker und sitzt im Beirat des Europäischen Instituts für Klima und Energie(EIKE). Es ist verschiedentlich als „Speerspitze des klimaskeptischen Lobbyismus“ in Deutschland tituliert worden, die Vereinsmitglieder als Klima-Revisionisten. Sie bezweifeln, dass der Klimawandel vom Menschen und dem erhöhten CO2-Ausstoß verursacht wird. Eine BTU-Sprecherin sagte, dieses Engagement habe bei der Auswahl keine Rolle gespielt.axf/tiw

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