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Brandenburg: Der ewige Bademeister kommt an die Mauer David Hasselhoff will am Sonntag gegen den Teil-Abriss der East Side Gallery protestieren

Berlin - David Hasselhoff singt wieder an der Mauer? Das kann ja gar kein Zufall sein, jetzt, da Berlin erneut über einen Teil-Abriss des einstigen Betonwalls diskutiert.

Berlin - David Hasselhoff singt wieder an der Mauer? Das kann ja gar kein Zufall sein, jetzt, da Berlin erneut über einen Teil-Abriss des einstigen Betonwalls diskutiert. Zu Silvester 1989 gab der US-Schauspieler am Brandenburger Tor ein in vielfacher Hinsicht legendäres Konzert – in einer blinkenden Lederjacke feierte er mit Hunderttausenden den Fall der Berliner Mauer – später meinte er, dass sein Songtext „I’ve been looking for Freedom“ zum Fall der Mauer beigetragen haben soll.

Am Sonntag nun soll alles wieder so werden wie damals, ein bisschen jedenfalls. Auf Twitter kündigte der einstige „Baywatch“-Star an, für die Rettung der East Side Gallery zu protestieren. Er forderte seine Fans auf, ihn dabei zu unterstützen. Dabei ist die Rettung eigentlich schon politisch beschlossen.

Dass an diesem Wochenende erneut eine Demo an der East Side Gallery stattfinden soll, war bisher gar nicht bekannt. Auf Nachfrage bestätigte jedoch Lutz Leichsenring, Mitorganisator und Sprecher des Verbandes der Berliner Club-, Party- und Kulturereignisveranstalter, die Aktion. Ab 14 Uhr solle gegen die Bebauung der Grünfläche hinter dem Mauerstreifen demonstriert werden. Das Bündnis „East Side Gallery retten“ hat den Protest initiiert. „Durch das geplante Hochhaus hinter der Mauer verkommt das Denkmal quasi zum Gartenzaun“, beklagt Leichsenring.

Hasselhoff sieht es genauso. „Wenn das in Manhattan passieren würde und jemand versuchen würde, ein Denkmal im Zusammenhang mit 9/11 abzureißen – das gäbe eine Menge Ärger“, sagte er dem News-Portal „The Huffington Post“. „Hier geht es schließlich um Geschichte.“ Ob dem Sänger klar ist, dass die Teilumsetzung der East Side Gallery erst mal vom Tisch ist?

Schon im August hatte Hasselhoff erklärt, dass er sich für die Berliner Mauer einsetzen wolle. Er würde gern ein Konzert geben und Spenden sammeln, sagte der Sänger damals. „Vielleicht käme genug Geld zusammen, um das Gelände der East Side Gallery zurückzukaufen“, sagte er. Jetzt macht Hasselhoff tatsächlich ernst. Sein persönlicher Assistent Nicholas Corjon bestätigte am Mittwoch, dass Hasselhoff am Sonntag kommen soll. „Wir möchten das möglich machen“, sagt Corjon. „Momentan versuchen wir, in seinem Terminplan Platz dafür zu schaffen.“ Derzeit halte sich der Künstler noch in Los Angeles auf. Wenn es Hasselhoff tatsächlich nach Berlin schafft, dann sei auch eine spontane Gesangseinlage möglich. Schließlich fühle Hasselhoff aufgrund seines Auftritts vor 23 Jahren eine Verbundenheit zur Berliner Mauer.

„Wir freuen uns, wenn Hasselhoff kommt, aber bevor er sein Flugticket nicht gebucht hat, können wir seinen Auftritt nicht 100-prozentig einplanen“, sagte Bündnis-Sprecher Leichsenring. Ob alles so wird wie damals? Über eine halbe Million Menschen waren damals zu der ersten deutsch-deutschen Silvesterfeier gekommen. Diesmal rechnen die Organisatoren immerhin mit 5000 Menschen. Ein Auftritt von David Hasselhoff würde wohl helfen, diese Marke tatsächlich zu erreichen.Maria Fiedler

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