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Coronakrise in Brandenburg: Kassenärzte: Nicht genügend Impfstoff

Nicht alle Impfberechtigten bekommen schnell Impftermine. Inzidenz unter 90, Öffnungen gefordert.

Potsdam - Für viele Impfwillige in der Corona-Pandemie ist weiter Geduld gefragt: Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) hat darauf hingewiesen, dass wegen Impfstoffmangels immer noch nicht alle impfberechtigten Bürger schnell einen Termin bekommen könnten. Die Impfstoffmenge für Erstimpfungen sei weiterhin stark begrenzt, sagte der KVBB-Vorsitzende Peter Noack am Sonntag. 

So habe der Bund angekündigt, dass in der Woche ab dem 17. Mai maximal zwölf Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer pro Arzt für Impfungen in den Praxen bestellt werden könnten. Gleichzeitig sei die Impfbereitschaft der Bevölkerung sehr groß. Noack bat impfwillige Bürger um Verständnis: „Ich kann verstehen, dass es zu Enttäuschung führt, wenn man impfberechtigt ist, aber keinen Termin bekommt“, sagte er. „Nicht verstehen kann ich jedoch, wenn Menschen ihren Frust im Call-Center, in Arztpraxen oder in der Verwaltung der KVBB freien Lauf lassen.“

Impfgipfel mit Ministerpräsident Woidke

Auf einem Impfgipfel von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mit Vertretern der Kommunen, der KVBB und des Deutschen Roten Kreuzes am Montag wollen die Kassenärzte für einen geordneten Übergang vom Impfen in den Impfzentren zu den Arztpraxen werben. Aus ihrer Sicht ist die Versorgung in Praxen besser zu organisieren. Eine sofortige Schließung der Zentren lehnt die KVBB angesichts vieler noch vereinbarter Termine aber ab.

Bootkorso auf der Havel

Brandenburgs Industrie- und Handelskammern haben am Samstag von der Landesregierung eine rasche und verbindliche Entscheidung zu einer möglichen Öffnung der Außengastronomie zu Pfingsten angemahnt. Die Öffnung der Außengastronomie und perspektivisch weiterer touristischer Bereiche benötige eine ausrechende Vorbereitungszeit, hieß es in einem am Samstag veröffentlichen Schreiben der drei Kammern an Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). 

Mit einem Bootskorso von mehr als 50 Motoryachten hatten Tourismus-Unternehmer aus Werder/Havel am Samstag für die Öffnung von Betrieben des Wassertourismus sowie von Gastronomie und Hotels demonstriert. Angeführt von einer Motoryacht mit Techno-Musik an Bord fuhren die Boote unter dem Motto „Macht die Musik wieder lauter!“ über die Havel von Werder bis Potsdam und zurück.

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Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen sank am Wochenende in Brandenburg weiter und lag am Sonntag aktuell bei 89,1. Wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilte, gab es 257 neue Fälle innerhalb eines Tages, nach 333 am Vortag. Falls die Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche – landesweit stabil unter 100 bleibt, will die Landesregierung ab Pfingsten Cafés und Gaststätten im Freien wieder öffnen lassen. Auch Öffnungen für Kultur, Sport und Tourismus sind möglich. Darüber will das Kabinett am Dienstag beraten. (dpa)

Klaus Peters

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