Brandenburg: Bürgschaftsbank verzeichnet rückläufiges Geschäft

Geschäftsführer Langmaack: Rezession ist nicht spurlos an den Unternehmen vorbeigegangen Potsdam - Angesichts der weiterhin schwachen Konjunktur verzeichnet die Bürgschaftsbank Brandenburg ein rückläufiges Geschäft. Besonders in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres habe es einen beträchtlichen Einbruch gegeben, sagte Geschäftsführer Rainer Langmaack gestern vor Journalisten in Potsdam. Das Volumen der genehmigten Bürgschaften habe sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 16 auf 8 Millionen Euro verringert und damit halbiert. „Die lange Rezession ist nicht spurlos an den Unternehmen vorbeigegangen“, stellte Langmaack fest. Die finanziellen Rücklagen in vielen Betrieben seien aufgezehrt. „Inzwischen ist eine gewisse Mutlosigkeit vorhanden.“ Nach dem von Langmaack vorgestellten Geschäftsbericht 2003 genehmigte die Bank im vergangenen Jahr 194 Bürgschaften und Garantien im Gesamtvolumen von 57 Millionen Euro. „Die damit angeschobenen Investitionen belaufen sich auf 109 Millionen Euro“, berichtete der Geschäftsführer. Damit würden 3295 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen. Im Jahr 2002 wurden noch 223 Bürgschaften in Höhe von 62 Millionen Euro genehmigt. Die Bank bürgt für 80 Prozent des Kreditvolumens. Mit der insgesamt rückläufigen Entwicklung stiegen auch die Ausfallbeträge der Bank durch Insolvenzen von Unternehmen deutlich an: Im Berichtsjahr fielen 90 Bürgschaften und Garantien mit 15 Millionen Euro aus; 2002 waren es erst 70. Damit erhöhte sich der Ausfallbetrag im vergangenen Jahr um drei Millionen Euro. Bund und Land beteiligten sich 2003 mit zwölf Millionen Euro an den Ausfällen. 43 Prozent aller Bürgschaften wurden 2003 an Existenzgründer ausgereicht. Deutlich weiter ausgebaut wurde das Programm „Bürgschaft ohne Bank (BoB). Damit erhalten Kleinstunternehmen Langmaack zufolge noch besser und schneller Hilfe, indem Anträge bis zu einem Kreditbetrag von 125.000 Euro direkt entgegengenommen und geprüft werden. In diesem Bereich gab es nach Angaben des Geschäftsführers 41 Bürgschaften über 2,5 Millionen Euro; 2002 waren es erst 31 mit 1,5 Millionen Euro. Die Bürgschaftsbank wurde 1991 gegründet und versteht sich als Selbsthilfeeinrichtung für die mittelständische Wirtschaft. Auch bei fehlenden banküblichen Sicherheiten erhalten Existenzgründer und Unternehmer nach einer Prüfung ihrer Konzepte eine Bürgschaft. Gesellschafter der Bürgschaftsbank sind unter anderem die Kammern sowie Wirtschaftsverbände. dpa