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Brandenburgs Oberbürgermeisterin will in Bundestag einziehen: Dietlind Tiemann verteidigt ihre Kandidatur

Potsdam - Die Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg/Havel, Dietlind Tiemann (CDU), hat ihre Kandidatur für den Bundestag im Herbst 2017 verteidigt. Wie berichtet, war Tiemann vom Landesverband der CDU bereits vor längerer Zeit gebeten worden, zur Bundestagswahl anzutreten.

Potsdam - Die Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg/Havel, Dietlind Tiemann (CDU), hat ihre Kandidatur für den Bundestag im Herbst 2017 verteidigt. Wie berichtet, war Tiemann vom Landesverband der CDU bereits vor längerer Zeit gebeten worden, zur Bundestagswahl anzutreten. Tiemann hatte sich unter anderem als scharfe Kritikerin der von der rot-roten Landesregierung geplanten Kreisgebietsreform einen Namen gemacht. Die Stadt Brandenburg würde dabei ihre Kreisfreiheit verlieren. „Die Stimme der Gegner werde ich auch für die nächste Zeit noch sein“, sagte Tiemann am Mittwoch. Sie verstehe nicht, dass die rot-rote Landesregierung ihren Fahrplan für die Gebietsreform einfach durchziehen wolle, ohne auf Einwände zu hören. Im Bundestag wolle sie sich weiterhin für die Belange der Region einsetzen. „Ich bringe kommunale Erfahrung ein“, sagte Tiemann. In Berlin würden schließlich viele Entscheidungen auch für die Regionen getroffen. Sie habe 13 Jahre das Amt an der Spitze der Stadt ausgeübt und bereits in der Vergangenheit etwa im Städte- und Gemeindebund überregional Politik gemacht. Die CDU begrüßte die Entscheidung Tiemanns. „Wir setzen auf Sieg in jedem Wahlkreis“, sagte CDU-Landeschef Ingo Senftleben. Eine starke kommunale Stimme im Bundestag werde der Region und der CDU guttun.

Tiemann will im Wahlkreis 60 antreten, den bei der letzten Bundestagswahl Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) gewonnen hatte. Steinmeier ist mittlerweile von SPD und Union  im Bund für das Amt des Bundespräsidenten nominiert. Im Fall seiner Wahl müsste die SPD für den Bundestagswahlkreis einen anderen Kandidaten bestimmen. Die Stadt Brandenburg bräuchte im Fall eines Wahlerfolgs Tiemanns zudem ein neues Stadtoberhaupt.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Ralf Holzschuher nannte Tiemann dagegen das erste Opfer der Kreisreform. „Auch wenn ich es menschlich verstehen kann, dass die Oberbürgermeisterin sich neuen Herausforderungen statt unbequemer Diskussionen stellen will, erreichen wird sie dadurch nichts.“ Holzschuher ist Chef der SPD im Brandenburg (Havel). „Als Kapitän verlässt man nicht das Schiff, nur weil die See rauer wird“, sagte er. dpa, axf

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