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Brandenburger verursacht tödlichen Unfall: Polizisten wegen fahrlässiger Kontrolle unter Verdacht

Bei einer Polizeikontrolle verweigert ein Brandenburger Autofahrer den Atemalkoholtest. Er redet sich raus, fährt schließlich weiter und verursacht bei Wismar einen tödlichen Unfall – mit 2 Promille. 

Lübeck/Wismar - Nach einem Unfall mit zwei Toten auf der Autobahn 20 bei Wismar prüft die Staatsanwaltschaft Lübeck eine Mitschuld von zwei Polizisten. Es wird geprüft, ob sie auf fahrlässige Weise einen 28-Jährigen aus dem brandenburgischen Kreis Barnim kontrolliert und dadurch den Auffahrunfall mitverschuldet haben könnten, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch sagte. Die Beschuldigten hätten sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Zuvor hatte die Rostocker Ostsee-Zeitung (Mittwoch) darüber berichtet.

Kein Alkoholkonsum angezeigt

In einem Vermerk an ihre Dienststelle hätten sie dargelegt, dass der 28-Jährige aus dem brandenburgischen Kreis Barnim eine Atemalkoholkontrolle abgelehnt hatte. In der Folge seien drei Messungen der Luft nahe an dem Mann genommen worden, die keine Alkoholisierung gezeigt hätten. Im Auto sei kein Alkohol gewesen. Der Fahrer habe keine Ausfallerscheinungen gezeigt, eine klare Wortwahl gehabt und gesagt, dass er 48 Stunden nicht geschlafen hat. Die Beamten hätten angeordnet, dass er eine Ruhepause einlegen soll.

Der 28-Jährige soll etwa eine Stunde später auf einen Wagen aus Vorpommern aufgefahren. In diesem starben der 45-jährige Fahrer und eine 19-Jährige. Ein Insasse wurde schwer verletzt. Beim mutmaßlichen Unfallverursacher wurde Atemalkohol von 2,1 Promille gemessen. Er blieb unverletzt. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

(dpa)

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