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Alleine in Potsdam musste Sprengmeister Mike Schwitzke 2018 mehrmals ausrücken, um Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen.

© Julian Stähle/dpa

Brandenburg: Weltkriegs-Kampfmittel müssen noch immer geborgen werden

In Brandenburg wurden 2018 knapp 300 Tonnen Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen - und es werden noch einige Blindgänger im Boden vermutet.

Potsdam - Fast 80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs werden in Brandenburg immer noch Weltkriegskampfmittel entdeckt. Im vergangenen Jahr konnten nach Angaben des Brandenburger Innenministeriums 296 Tonnen Kampfmittel geborgen werden, darunter viele Weltkriegsbomben. Das Land musste dafür rund 12,4 Millionen Euro aufwenden. Zu den Funden gehörten 3200 Stück Kampfmittel, 150 Minen, 31 000 Granaten, 4400 Brandbomben oder 920 000 Stück Handwaffenmunition.

Schwerpunkt ist Oranienburg

Brandenburg hat den größten Anteil an munitionsbelasteten Gebieten. Es gibt Konversionsflächen - Gebiete, die vom Abzug der russischen Truppen belastet sind - sowie einst militärisch genutzte Flächen. Auf 350 000 Hektar werden in Brandenburg immer noch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet, der am 1. September 1939 begann und bis 1945 dauerte. Schwerpunkt ist seit Jahren Oranienburg, wo so viele US-amerikanische Bomben mit chemischen Langzeitzündern abgeworfen wurden wie in keiner anderen Region Deutschlands. In Potsdam waren im Vorjahr die Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst nach vier Bombenfunden im Einsatz. Tausende Menschen mussten vorsorglich ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

Als Verursacherin für die verheerenden Brände in märkischen Wäldern im vergangenen Sommer wurden neben der großen Trockenheit zudem nicht entdeckte Kampfmittel vermutet. (dpa)

Gudrun Janicke

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