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Brandenburg: Sichtschutz gegen Unfall-Gaffer

Schaulustige an Unfallorten auf Autobahnen stören nicht nur den Verkehrsfluss. Durch sie steigt auch das Risiko von Auffahrunfällen. In Brandenburg sollen Gaffer demnächst keine freie Sicht mehr haben.

Potsdam - In Brandenburg sollen künftig Autofahrer bei Unfällen auf Autobahnen durch Sichtschutzwände am Gaffen gehindert werden. „Wir sind dabei, das umzusetzen“, sagte Stefan Streu, Sprecher des Infrastrukturministeriums. In Nordrhein-Westfalen als erstem Bundesland werden bereits seit 2015 Sichtschutzwände eingesetzt.

Innerhalb eines Jahres habe man dort festgestellt, dass sich durch den Einsatz der Wände der Verkehrsfluss nach einem Unfall schneller normalisierte als ohne Sichtschutz. Die Anzahl von Auffahrunfällen ging zudem zurück. Auch in Bayern läuft seit dem Sommer ein Pilotprojekt. Dort können bis zu 100 Meter lange Sichtbarrieren bei schweren Unfällen aufgebaut werden.

Gaffer steigern die Gefahr von Auffahrunfällen

Gaffer, die mit ihren Handys Bilder machen, behinderten den Verkehr, betonte Streu. Schaulustige seien zudem unaufmerksam und die Gefahr von Auffahrunfällen und Staus steige. Oft landen hinterher Filme und Fotos von den Unfälle im Internet und verletzten die Persönlichkeitsrechte der Unfallopfer, sagte Streu. Dramatisch sei, dass durch Gaffer in einigen Fällen die Arbeit der Polizei und der Rettungskräfte behindert werde.

Für den Einsatz der Sichtschutzwände in Brandenburg müssen allerdings zunächst Autobahnerlasse geändert werden. Sie regeln, was auf einer Autobahn erlaubt und was verboten ist. Unklar ist nach Streus Angaben auch, wie die Wände aussehen sollen und aus welchem Material sie gefertigt werden. Plastikplanen wären bei starkem Wind und Regen nicht gut einsetzbar. Zudem seien noch Absprachen mit Polizei und Feuerwehr erforderlich. (dpa)

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