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"Brandenburg. Es kann so einfach sein.": CDU: Slogan passt besser zu Joghurt

Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben fordert ein neues Landesmarketing. Der Slogan, den eine Berliner Werbeagentur für die Mark kreiert hat, erinnere an Joghurtwerbung.

Potsdam - So einfach ist es eben doch nicht mit der neuen Landeswerbung: Brandenburgs CDU-Fraktions- und Landesparteichef Ingo Senftleben ist einfach nicht überzeugt und fordert von der Landesregierung, den Imageslogan „einzustampfen“ und neu zu überlegen. Wie berichtet hat eine Berliner Werbeagentur ein Motto für die Landeskampagne kreiert, mit dem ab Mai auf Plakaten und in Filmen geworben werden soll. Es lautet: „Brandenburg. Es kann so einfach sein.“

Damit habe es sich die Landesregierung zu einfach gemacht, findet Senftleben. „Diese Botschaft gefällt mir genauso wenig, wie sie mich anspricht“, so der Lausitzer. „Wir vermarkten hier kein Joghurtprodukt, sondern ein Bundesland.“ Brandenburg brauche eine Werbebotschaft, die dem Lebensgefühl der Brandenburger entspreche. Der vorgeschlagene Slogan erwecke aber den Eindruck, der Brandenburger sei „einfach gestrickt“. Dabei stehe das Land für Vielfalt, der Norden und der Süden der Mark seien sehr unterschiedlich – dem werde der Slogan nicht gerecht. Er habe viel Rückmeldung von Bürgern zu der Kampagne bekommen, so Senftleben. Sein Eindruck: Die Einfach-Botschaft kommt bei den Märkern nicht gut an. Sein Tipp für die Landesregierung: Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) könne auf seiner Heimattour in verschiedene Regionen mit den Leuten über das Marketing sprechen und vor Ort Vorschläge einholen. „Die Regierung schafft es nicht, eine Bindung zwischen dem Regierungshandeln und den Menschen herzustellen, die davon betroffen sind“, kritisiert der CDU-Fraktionschef. Falsch an der Kampagne sei es, Brandenburg als Gegensatz zu Berlin herauszustellen. Besser wäre, wenn sich Brandenburg und Berlin gemeinsam als Hauptstadtregion vermarkten würden. Einen Alternativslogan habe er ad hoc aber nicht parat, so Senftleben.

Wie berichtet wurde die renommierte Berliner Agentur Scholz & Friends mit der Landeskampagne beauftragt. Im aktuellen Doppelhaushalt stehen dafür eineinhalb Millionen Euro zur Verfügung. Für die kommenden beiden Jahre sind insgesamt noch einmal zwei Millionen vorgesehen. Der Grund für die Werbung: Brandenburg, heißt es aus der Staatskanzlei, sei in der bundesweiten, geschweige denn internationalen Wahrnehmung wenig präsent, wie eine Umfrage im Vorjahr ergab. Brandenburg will sich künftig als Land präsentieren, in dem Lebensziele einfach umgesetzt werden können und ein naturnahes, aufs Wesentliche konzentriere Leben möglich sei – anders als in der Großstadt Berlin. Zudem stehe der Slogan für die Brandenburger Bodenständigkeit.

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