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Stromausfall. Techniker und Polizisten untersuchten den Anschlag.

© Paul Zinken/dpa

Brandanschlag in Berlin: Brandanschlag auf Starkstromleitungen

Bundesanwalt ermittelt gegen linksextreme "Vulkangruppen".

Von Frank Jansen

Berlin- Die Bundesanwaltschaft hat nach Informationen dieser Zeitung die Ermittlungen zum mutmaßlich linksextremen Brandanschlag auf Starkstromleitungen in Berlin-Charlottenburg übernommen. Am 26. März hatten die Zündler an der Mörschbrücke acht Kabel in Flammen gesetzt, die Stromzufuhr für 6000 Haushalte und 400 Gewerbebetriebe fiel aus. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 2,5 Millionen Euro.

Das Verfahren sei von der Berliner Staatsanwaltschaft „wegen der besonderen Bedeutung“ übernommen worden, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Ermittelt werde wegen des Verdachts der „verfassungsfeindlichen Sabotage“. Paragraf 88 im Strafgesetzbuch sieht dafür eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren vor.

Zu dem Anschlag hatte sich die Gruppierung „Vulkangruppe NetzHerrschaft zerreißen“ auf der linksradikalen Online-Plattform „de.indymedia.org“ bekannt. Die Täter wollten Technologiefirmen treffen, Ziel war aber nach ihrer Darstellung auch „die Störung des Flughafens Tegel, der Bundes- und Landesverwaltungen, der Bundeswehr, der Flugbereitschaft der Bundesregierung“. Sicherheitskreise berichten, dass die Gruppe keinen noch größeren Schaden anrichten konnte, weil nicht alle Brandsätze zündeten. Sonst wären 35 000 Haushalte betroffen gewesen, hieß es. Gefahr hätte zudem für das Datennetz das Landes Berlin und die Zentrale der Berliner Feuerwehr bestanden. Der Notruf 112 hätte nicht mehr funktioniert.

Die Täter könnten identisch sein mit anderen linksextremen „Vulkangruppen“, die sich zu Brandanschlägen in Berlin und Brandenburg bekannt haben, sagen Sicherheitsexperten. Die Serie hatte im Mai 2011 begonnen. Die Zündler setzten am Bahnhof Ostkreuz eine provisorische Brücke mit Starkstromkabeln in Brand. Der Zugverkehr war tagelang gestört. Zu der Tat bekannte sich die Gruppe „Das Grollen des Eyjafjallajökull“. Gemeint ist ein aktiver Vulkan in Island. 

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