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Brandenburg: Blockupy in Berlin: 44 Festnahmen

Berlin - Berlin ist nicht Frankfurt. Diese Erkenntnis brachten die ersten Aktionen des antikapitalistischen Bündnisses Blockupy am Freitag in Berlin-Mitte.

Berlin - Berlin ist nicht Frankfurt. Diese Erkenntnis brachten die ersten Aktionen des antikapitalistischen Bündnisses Blockupy am Freitag in Berlin-Mitte. Anders als im März 2015 hatte die Berliner Polizei die Lage weitgehend im Griff. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Polizeisprecher Winfrid Wenzel, der mit „viel mehr“ Teilnehmern gerechnet hatte.

Bereits in der Nacht zu Freitag hatte die Polizei rund um das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Absperrungen errichtet. Auch am Potsdamer Platz, wo Blockupy eine von zwei Kundgebungen angemeldet hatte, war die Polizei in der Überzahl. Trotzdem gelang es hier zahlreichen Demonstranten, die Reihen der Polizei zu durchbrechen. Daraufhin begann ein hektisches Katz- und-Maus-Spiel, bei dem kleine Gruppen in Richtung BMAS rannten. Es kam in der Wilhelmstraße auch zu einigen gewalttätigen Auseinandersetzungen.

„Es gab 44 vorläufige Festnahmen. Der Großteil der Aktivisten blieb aber friedlich und durfte nach einer spontanen Anmeldung auf der Wilhelmstraße mit Blick auf das Ministerium demonstrieren.“ Blockupy-Sprecherin Hannah Eberle zog eine positive Bilanz: „Blockupy steht für zivilen Ungehorsam – das haben wir mit über 1000 Demonstranten bewiesen.“ Kritik übte sie an der Polizei: Die Beamten hätten „unangemessen“ agiert.

Für Aktivisten und Polizei bleibt wenig Zeit zum Durchschnaufen. Freitagabend gab’s noch eine Bootstour gegen die Klima-, ein Kissenschlacht-Flashmob gegen die Bildungs- und eine Demo gegen die Türkei-Politik, alles in Mitte. Höhepunkt soll heute die Demonstration „Aufstehen gegen Rassismus“ sein. Sie beginnt um 14 Uhr am Adenauerplatz, zieht teils über den Ku’damm und kreuz und quer durch die West-City bis zum Lützowplatz. 10 000 Teilnehmer sind angemeldet. Felix Hackenbruch

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