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„Bildungsmonitor 2020“: Brandenburg schneidet wieder schlecht ab

Brandenburg hat im jüngsten „Bildungsmonitor 2020“ zwar einen Platz gutgemacht. Die Platzierung ist dennoch nicht berauschend. Aber es gibt auch Lichtblicke.

Potsdam - Brandenburg hat sich im Bereich Bildung einer neuen Studie zufolge im bundesweiten Ländervergleich um einen Platz nach vorne geschoben, liegt aber trotzdem nur auf Platz 14. Das Bundesland lässt nur Bremen und Sachsen-Anhalt hinter sich, wie aus dem am Freitag veröffentlichten „Bildungsmonitor 2020“ der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervorgeht. Am besten schneiden Sachsen, Bayern und Thüringen ab.

Die wirtschaftsnahe Initiative bemängelt in Brandenburg den weiterhin großen Aufholbedarf beim Zugang zu schnellem Internet für den Fernunterricht in ländlichen Regionen. Ein Manko sei außerdem, dass das Bundesland beim Anteil der Hochschulabsolventen in Ingenieurwissenschaften sowie Mathematik und Naturwissenschaften unterdurchschnittlich abschneide. Dies liege aber auch daran, dass das benachbarte Berlin in diesem Bereich besonders gut sei.

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Geringer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg

Positiv ist laut Initiative, dass der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg in Brandenburg gering ist. Auf Schulebene erreichten „vergleichsweise viele Schüler die Mindeststandards in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften“, heißt es.

Die Vergleichsstudie bewertet nach Angaben der INSM, „inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert“. Neben dem Leistungsstand von Schülern wird unter anderem verglichen, wie viel Geld ein Land pro Schüler ausgibt, wie das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern oder wie hoch der Anteil jüngerer Lehrer ist. Auch die Schul- und Azubi-Abbrecherquoten werden untersucht. Die INSM wird nach eigenen Angaben von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.

Pandemie verschärft Schwierigkeiten

Mangelnde Teilhabechancen, die Knappheit an Lehrkräften, fehlende digitale Ressourcen seien die offensichtlichsten Probleme des deutschen Bildungssystems, hieß es bei der Veröffentlichung der Studie am Freitag. Die Corona-Pandemie verschärfe noch diese Schwierigkeiten.

Die CDU-Landtagsfraktion sieht nach zehn Jahren rot-roter Regierung „eine ganze Menge Arbeit“ in der Bildungspolitik und verweist auf die gemeinsamen Pläne der rot-schwarz-grünen Koalition. „Wir haben deshalb im Koalitionsvertrag wichtige Maßnahmen festgeschrieben und werden mit aller Kraft dafür arbeiten, diese auch trotz der Corona-Herausforderung umzusetzen“, hieß es in einer Stellungnahme. Darin sind zum Beispiel mehr Mittel für digitale Medien in Schulen vereinbart. (dpa)

David Schäfer

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