zum Hauptinhalt

Brandenburg: Altkanzler gratuliert Altbischof

Gerhard Schröder ehrt Wolfgang Huber zum 70.

Berlin - Die Anrede „Herr Altbischof“ gefällt ihm gar nicht, und tatsächlich lässt sich der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD und frühere Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber, die 70 nicht ansehen. „Wer die öffentlichen Debatten verfolgt, weiß, dass Wolfgang Huber einer der führenden intellektuellen Köpfe unseres Landes ist“, sagte Gerhard Schröder (SPD). Der 68-jährige Altbundeskanzler hielt am Freitag im Französischen Dom die Festrede beim Geburtstagsempfang für Huber, zu dem EKD und Landeskirche geladen hatten. Mehrere Hundert Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft, darunter Berlins früherer Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen, die Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse und Kathrin Göring-Eckardt, sein Amtsvorgänger Martin Kruse und der katholische Bischof Rainer Maria Woelki gratulierten.

„Streitbar ist er – im besten Sinne des Wortes“, sagte Schröder. Etwa, als er sich für ein Wahlpflichtfach Religion als Alternative zum neuen Fach Ethik an Berlins Schulen einsetzte. „Wir beide sind in dieser politischen Frage nahe beieinander – und wir beide haben an der Position der Berliner SPD keine Freude gehabt“, bekannte Schröder. Und nach dem 11. September 2001 sei es Huber gewesen, der ein verantwortliches Handeln angemahnt habe. „Diese Verantwortung habe ich gespürt“, so Schröder. „Daraus erwuchsen unser deutsches Ja zum Afghanistaneinsatz, der im Einklang mit dem Völkerrecht stand, und unser Nein zum Irakkrieg, der völkerrechtlich nicht gedeckt war.“

Und sein Nachfolger im Amt des EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider, würdigte Huber als „Falke“ mit scharfem Blick, der immer den Überblick behielt, stürmisch vorandrang und „manchen großen Gesang zur Ehre Gottes“ anstimmte. Benjamin Lassiwe

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false