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Alte Bekannte. Hans-Olaf Henkel (li.) und Alexander Gauland bei der AfD.

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"Alternative für Deutschland" auch in Brandenburg: Anti-Euro-Partei gründet Landesverband

Der einstige hessische CDU-Staatskanzleichef und frühere Herausgeber der Märkischen Allgemeinen Zeitung, der Potsdamer Alexander Gauland, ist Spitzenkandidat des brandenburgischen Landesverbandes der Anti-Euro-Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) für die Bundestagswahl im September.

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Berlin/Nauen - Seit dem Wochenende hat die Anti-Euro-Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) auch Landesverbände in Brandenburg und Berlin. Während sich die Berliner Mitglieder am Samstag in Berlin-Reinickendorf unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen hatten, wurde Brandenburgs Landesverband am Sonntag in Nauen (Havelland) gegründet. Zum Vorsitzenden wählten die 44 Versammelten dort laut Parteisprecherin Dagmar Metzger den 53-jährigen Unternehmer Roland Scheel, seine beiden Stellvertreter sind Rainer van Raemdonck und Hubertus Rybak. Spitzenkandiat des Landesverbandes für die kommende Bundestagswahl im September ist der einstige hessische CDU-Staatskanzleichef, frühere Herausgeber der Märkischen Allgemeinen Zeitung und frühere Tagesspiegel-Kolumnist, Alexander Gauland aus Potsdam.

Bei dem Treffen in Nauen wurde auch die Parteisatzung beschlossen. Weitere Mitglieder sind Hans-Stefan Edler als Schatzmeister, Frank Perka als stellvertretender Schatzmeister. Der Landesverband hat eigenen Angaben zufolge rund 280 Mitglieder. Spitzenkandidat Gauland ist zudem stellvertretender Sprecher der Bundespartei. Auf der Sitzung in Nauen sagte er: „Scheitert der Euro, so scheitert Europa sagt die Kanzlerin. Das Gegenteil ist richtig. Europa wird scheitern, wenn es weiter im Korsett einer Währung verbleibt.“ Zusammen mit dem ebenfalls schon als AfD-Galionsfigur etablierten früheren Industriepräsident Hans-Olaf Henkel nahm der Wahl-Potsdamer Gauland bereits am Samstag am Gründungtreffen des Berliner Landesverbandes teil.

Dort wählten die knapp 200 Anwesenden Metzger zufolge Matthias Lefarth, Annette Goldstein und Günther Brinker zu ihren Sprechern. Brinker hatte sich erst in der Stichwahl als dritter Sprecher gegen den im Vorfeld favorisierten Finanzfachmann Christian Schmidt durchgesetzt. Keinen Chefposten erhielt hingegen der frühere FDP-Abgeordnete im Berliner Landesparlament, Axel Hahn, der zum nationalliberalen Flügel der FDP zählte.Die Veranstaltung wurde nach Auskunft der Berliner Polizei von etwa einer Handvoll NPD-Anhängern und doppelt so vielen Gegendemonstranten begleitet.

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der „Berliner Zeitung“ käme die AfD bei einer Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus aktuell auf zwei Prozent der Stimmen – genug also, um ihre Wahlkampfkosten erstattet zu bekommen, aber deutlich zu wenig für den Einzug ins Landesparlament. Bundesweit läge die „Alternative für Deutschland“ demnach bei drei Prozent. (mit dpa)

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