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Feuwehrleute und freiwillige Helfer suchen im Kerngebiet der Afrikanischen Schweinepest an der polnischen Grenze nach toten Wildschweinen.

© dpa

Update

Afrikanische Schweinepest in Brandenburg: Zaun auf Oderinsel geplant

Nach dem Fund einer erkrankten Wildschwein-Rotte bei Küstrin-Kietz (Märkisch-Oderland) soll ein Zaun die Ausbreitung der Schweinepest eindämmen. Auch Potsdam ergreift Maßnahmen gegen die Seuche.

Küstrin-Kietz - Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, wird die Oderinsel bei Küstrin-Kietz im Landkreis Märkisch-Oderland eingezäunt. Die Trassenführung des zweireihigen stromführenden Doppelzaunes werde derzeit besprochen, sagte Thomas Berendt, Sprecher des Landkreises, am Montag auf Anfrage.

Auf der unbewohnten Insel mit einem Umfang von etwa sechs Kilometern waren am Samstag durch Drohnenaufnahmen sowohl 17 verendete, als auch 30 schwer erkrankte und eine gesund wirkende Wildschweinrotte mit etwa acht Tieren entdeckt worden. Um die Tiere zunächst dort zu halten, seien Futterstellen eingerichtet worden. Zudem werden sie über neu installierte Wildkameras beobachtet, sagte Berendt. Von der Insel könnten die Wildschweine die etwa zehn Meter zum Festland auf deutscher Seite leicht hinüberschwimmen.

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Jäger sollen die toten Tiere bergen und Proben entnehmen - sowie den Bestand dezimieren. Das Gebiet ist nach den Angaben mit Weltkriegsmunition belastet.

Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts wurden in Brandenburg bislang 55 Schweinepestfälle bestätigt. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich, bei Wild- und Hausschweinen führt sie meist zum Tod. Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wie vor frei von Fällen.

Derweil hat auch die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest ergriffen. In Potsdam gibt es laut einer Mitteilung der Verwaltung eine Wildschweinpopulation von rund 2500 Tieren. Im vergangenen Jahr wurden 890 Tiere erlegt. Bislang ist Potsdam allerdings nicht betroffen von der Tierseuche. 

Am morgigen Mittwoch tritt trotzdem eine Tierseuchenallgemeinverfügung zum Schutz gegen die Schweinepest in Kraft. Darin werden die berechtigten Jäger aufgefordert, verstärkt Schwarzwild zu bejagen, intensiv nach verendeten Wildschweinen im gesamten Stadtgebiet zu suchen und die Kadaver auf Schweinepest untersuchen zu lassen, also dafür Proben zu entnehmen, heißt es seitens der Potsdamer Stadtverwaltung. „Jedes verendete Wildschwein muss gemeldet werden“, wird klar gefordert.

Potsdams Amtstierarzt Guido Schielke bekräftigte dabei die Kooperation mit den Jägern: „Die Bekämpfung der Tierseuche ist nur in engem Zusammenwirken mit der Jägerschaft und den Jagdverbänden möglich. Sie kennen die Besonderheiten ihrer Reviere und ihres Wildbestandes.“ Für die Suche nach Wildschweinen können Jäger Aufwandsentschädigungen aus städtischen und Landesmitteln beantragen.  (dpa)

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