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Eltern können seit dem 25. Januar selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schulen schicken oder diese zu Hause bleiben und dort lernen sollen.

© Sebastian Gollnow/dpa

Schulen starten ins zweite Halbjahr: Zeitpunkt für Rückkehr zur Anwesenheitspflicht in Berlin noch ungewiss

Laut Bildungssenatorin Busse soll rechtzeitig entschieden werden, wie es mit der Präsenzpflicht weitergeht. Die Schülervertretung sieht die Aufhebung skeptisch.

Wann genau in den Berliner Schulen wieder die sonst übliche Anwesenheitspflicht für alle Schüler gilt, ist laut Senat angesichts der Corona-Entwicklung noch unklar.

„Ja, wenn ich das mal wüsste“, sagte Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Montag im RBB-Inforadio. Zunächst sei die sogenannte Präsenzpflicht bis zum 28. Februar ausgesetzt, das sei „ja noch eine Weile hin“.

Busse sagte: „Jetzt werden wir genau beobachten und wie alle Menschen gucken wir jetzt, gehen die Zahlen zurück, haben wir die Welle durchbrochen. (...) Wir hoffen alle, dass wir so schnell wie möglich zur Präsenz zurückkehren können.“ Das werde rechtzeitig vor dem 28. Februar entschieden. [Schulsenatorin Astrid-Sabine Busse im Porträt: „Ich habe gelernt, dass ich meine Worte mehr abwägen muss“ (T+)]

Am Montag begann der Unterricht des zweiten Schulhalbjahrs nach einer Woche Winterferien. Wegen der Corona-Infektionslage hatte der Senat die Anwesenheitspflicht an den Schulen kurz vor den Ferien ab dem 25. Januar aufgehoben.

Eltern können seitdem selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in die nach wie vor geöffneten Schulen schicken oder diese zu Hause bleiben und dort lernen sollen. Nach Medienberichten gingen zuletzt allerdings fast alle Schüler doch in die Schulen, deutlich weniger als zehn Prozent blieben zu Hause.

Der Landesschülerausschuss ist skeptisch

Berlins Schülervertretung sah den Start ins zweite Schulhalbjahr am Montag ohne Präsenzpflicht mit großer Skepsis. „Wir hatten ja schon Phasen, wo in Berlin die Präsenzpflicht aufgehoben war, die Schuldistanz ist da einfach wieder größer geworden“, sagte der Sprecher des Landesschülerausschusses, Rufus Franzen, der Deutschen Presse-Agentur.

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Er sieht das große Problem bei der Betreuung der Schülerinnen und Schüler. Für die Lehrerinnen und Lehrer sei es kaum umsetzbar, gleichzeitig im Homeschooling und in Präsenz zu betreuen. Die Unterrichtsqualität sinke daher für alle und sei im Homeschooling generell schon schlechter, sagte Franzen.

„Wir halten es für sinnvoll, mit dem Stufenplan weiterzumachen, so wie es ursprünglich in Berlin angedacht war“, sagte der Oberstufenschüler am Beethoven-Gymnasium in Lankwitz. „Das heißt, das Infektionsgeschehen wird innerhalb einer jeden Schule angeguckt, und dann wird schulweit entschieden, welche Unterrichtsform die ist, bei der man am meisten lernt und den bestmöglichen Infektionsschutz hat.“

[Testen, um zu bleiben: So geht es nach den Ferien in Berlins Kitas und Schulen weiter (T+)]

Ganz wichtig sei, dass sich Schülerinnen und Schüler weiter testen lassen, meinte Franzen. Ab Montag, nach den einwöchigen Winterferien, werden sie an den Berliner Schulen zwei Wochen lang täglich getestet, also fünf mal die Woche. Normalerweise sind drei Tests pro Woche vorgesehen.

Franzen hält die zeitweise Aufstockung für eine sinnvolle Maßnahme. „Es sorgt einfach für ein sichereres Gefühl, wenn man weiß, die Personen, die heute neben mir sitzen, haben alle ziemlich sicher kein Corona.“

Schülervertretung bedauert Einstellung des Impfangebots

Der Landesschülerausschuss fordert außerdem, dass die Impfangebote weiterhin attraktiv gehalten werden. „In Berlin soll ja jetzt, gerade an den Grundschulen, das Impfangebot eingestellt werden, das finden wir sehr, sehr schade“, meinte Franzen. Er glaube, dass die Ankündigung des Impfangebots kurz vor den Weihnachtsferien zu spät gekommen sei.

Sozial schwächere Haushalte sollten FFP2-Masken zur Verfügung gestellt bekommen, schlug Franzen ergänzend vor. Damit alle, die sie gerne tragen wollen, auch die Möglichkeit hätten. „Uns ist wichtig, zu schauen, wie man die bestmöglichen Sicherheitsmaßnahmen in der Schule trifft, die gleichzeitig den bestmöglichen Unterricht bieten.“ (dpa)

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