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 „Lebensgefahr“ steht auf dem Schild unweit des Sprengplatzes im Grunewald. Dort brannte es vor einem Jahr mehrere Tage lang. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.

© dpa/Paul Zinken

Weniger explosive Stoffe auf Sprengplatz: Was die Polizei aus dem Brand in Berlin-Grunewald gelernt hat

Ein Jahr nach dem Brand auf dem Sprengplatz in Berlin-Grunewald lagert die Polizei deutlich weniger Sprengkörper auf dem Gelände. Der Bestand ist um fast zwei Drittel geschrumpft.

Nach dem Brand auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald ist die dort gelagerte Menge der explosiven Stoffe nach Angaben der Senatsinnenverwaltung deutlich reduziert. Aktuell seien es 4,4 Tonnen, hieß es am Mittwoch. Vor dem Feuer vor knapp einem Jahr seien dort 12,9 Tonnen Nettoexplosivmasse (NEM) – dies beschreibt die Masse an Explosivstoffen ohne Verpackungen – gelagert worden.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik betonte: „Der Wiederaufbau des Sprengplatzes Grunewald wurde genutzt, um aktuelle Standards zu implementieren. Dadurch konnte die Menge der gelagerten Explosivstoffe deutlich reduziert werden.“

Am 4. August 2022 war in einem gesicherten Aufbewahrungsraum auf dem Sprengplatz ein Brand ausgebrochen. Es gab zahlreiche Explosionen, weil die Polizei auf dem Gelände illegales Feuerwerk sowie Bomben-Blindgänger, Granaten und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg lagert. Für die Feuerwehr wurden die Löscharbeiten nach eigenen Angaben zum schwierigsten und längsten Einsatz seit dem Krieg.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bekräftigte, dass es keine Alternative zu dem Sprengplatz gebe. „Vor allem die Lage, weit weg von der nächsten Wohnbebauung sowie kurze Anfahrtswege sind ein bedeutender Vorteil“, betonte sie. Der Brandschutz solle erweitert werden. Dazu gehöre etwa, dass an der Grundstücksgrenze ein zusätzliches Schlauchsystem installiert werde für einen sogenannten Riegel, der eine „Wand“ aus Wassernebel erzeuge. Dieser solle den Funkenflug und eine Brandausbreitung verhindern.

Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) betonte, dass offene Sprengungen „nur noch im Ausnahmefall“ durchgeführt werden sollen. Gefährliche Stoffe und Gegenstände sollten im Regelfall auf dem Sprengplatz nur zwischengelagert werden. Die Vernichtung solle „in geeigneten anderen Einrichtungen“ erfolgen. Dazu solle die gute Zusammenarbeit mit Brandenburg fortgesetzt werden, teilte Schreiner mit. (dpa)

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