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Schwer vergoldet. Am Schloss wurden neue Fassadenteile montiert. Foto: dpa/Settnik

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Berlin: Wappen krönt Potsdams Stadtschloss Arbeiten an der Fassade des Landtages fortgesetzt

Potsdam - An der Fassade des Potsdamer Landtagsschlosses gehen nach dem Baustopp infolge der Pleite der Sächsischen Sandsteinwerke die Arbeiten weiter. Am Mittwoch wurde dort die erste von insgesamt drei prunkvollen Wappenkartuschen montiert, die das Knobelsdorffsche Stadtschloss in der Mitte der Preußenresidenz einst krönten.

Potsdam - An der Fassade des Potsdamer Landtagsschlosses gehen nach dem Baustopp infolge der Pleite der Sächsischen Sandsteinwerke die Arbeiten weiter. Am Mittwoch wurde dort die erste von insgesamt drei prunkvollen Wappenkartuschen montiert, die das Knobelsdorffsche Stadtschloss in der Mitte der Preußenresidenz einst krönten.

Für die Fertigstellung der Schloss-Fassade, für die der Mäzen Hasso Plattner 20 Millionen Euro gespendet hat, ist nunmehr eine Firma aus dem Fränkischen verantwortlich. Mit den Bamberger Natursteinwerken habe man ein leistungsfähiges Nachfolge-Unternehmen für die Fertigstellung der Fassade binden können, sagt Geschäftsführer Thomas Weber von der BAM Deutschland AG, die den künftigen Landtag als Generalunternehmer errichtet. Die fränkische Firma, die einen Steinbruch im Elbsandsteingebirge betreibt, sei bereits am Potsdamer Projekt beteiligt gewesen. Über eine Einigung mit den Sächsischen Sandsteinwerken habe man bereits gefertigte Fassadenteile erworben und dabei eine Lösung gefunden, dass alle „Bildhauer, die daran beteiligt waren, direkt von der BAM Deutschland vergütet wurden.“ Damit sei man wieder im eigenen Zeitplan, die Schlossfassade bis Frühjahr 2013 und das Landtagsschloss bis Frühjahr 2014 fertigzustellen.

Der Dauerkonflikt mit dem Finanzministerium, das auf eine Fertigstellung zum Herbst 2013 pocht und von der BAM geforderte Mehrkosten von 15 Millionen Euro ablehnt, ist damit allerdings noch nicht beigelegt. In einem Schiedsverfahren hat ein Richter dazu das letzte Wort, das beide Seiten unabhängig vom Ausgang akzeptieren wollen.

Am Mittwoch demonstrierten Finanzminister Helmuth Markov (Linke) und BAM-Chef Weber Harmonie. Markov sagte, er freue sich, dass die Insolvenz nicht zu zeitlichen Problemen führt und „wieder ein Stück Wahrzeichen“ entsteht. Montiert wurde als Erstes die Kartusche mit dem goldenen Wappen Schlesiens, umrankt von Steinfiguren, Blumengirlanden und Efeukränzen. Es folgen „Brandenburg“ und in der Mitte über dem Südportal das Wappen Preußens.

Die Rekonstruktion der Wappenteile sei in jeder Hinsicht eine Herausforderung gewesen, sagte BAM-Fassadenprojektleiter Klaus Böhlitz. Jede der sogenannten Kartuschen ist etwa 23 Tonnen schwer, etwa fünf Meter hoch und vier Meter breit. Überliefert war fast nichts mehr, man habe in Archiven und Bibliotheken recherchiert, als Vorlage hirstorische Messbildfotos abfotografiert, erklärte Böhlitz. Thorsten Metzner

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