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Mutombo M., Bruder des Opfers Kupa M., bei einer Pressekonferenz in der Beratungsstelle ReachOut zum Fall von Kupa M., der drei Wochen nach einem Polizeieinsatz starb.

© Foto: dpa/Carsten Koall

Tod nach Polizeieinsatz in Berlin-Spandau: Bruder von Kupa M. legt Beschwerde gegen Verfahrenseinstellung ein

Vor sieben Monaten starb der schwarze, psychisch kranke Kupa M. nach einem Polizeieinsatz in Spandau. Ermittlungen gegen die Polizeibeamten wurden eingestellt.

| Update:

Der Tod des schwarzen, psychisch kranken Kupa M. nach einem Polizeieinsatz in Berlin-Spandau vor sieben Monaten beschäftigt weiterhin die Justiz. Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte das Verfahren eingestellt. Dagegen hat Mutombo M., der Bruder des 64-Jährigen, jedoch über seine Anwältin Beschwerde eingelegt, wie eine Behördensprecherin am Mittwoch sagte. Zuvor hatte der RBB berichtet.

„Es wurde von Anfang an halbherzig ermittelt“, sagte die Anwältin dem Sender. So sei keiner der beteiligten Polizisten noch einmal zusätzlich vernommen worden, auch die Aussagen eines Betreuers von Kupa M. fänden sich nicht in dem Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft wieder.

Die Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren eingestellt, nachdem die Todesursache auch nach weiteren medizinischen Untersuchungen unklar geblieben war. Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gab es laut Behörde weiterhin nicht.

Kupa M. sollte in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt werden

Der 64-Jährige, der an Schizophrenie litt, sollte am 14. September von Polizisten aus einem Heim in Spandau in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt werden. Ein Gericht hatte das angeordnet. Bei dem Polizeieinsatz brach er zusammen, musste wiederbelebt werden, kam in eine Intensivstation, fiel ins Koma und starb am 6. Oktober.

Nach Angaben des Bruders des Toten hatte ihm der gesetzliche Betreuer des 64-jährigen Kupa M. berichtet, drei Polizisten hätten diesen überwältigt und auf dem Boden fixiert. Er habe geblutet, ein Polizist habe ihm das Knie auf den Hals gedrückt. Der Betreuer habe das Vorgehen verglichen mit dem Ereignis, bei dem der schwarze US-Amerikaner George Floyd 2020 von einem Polizisten erstickt wurde. Weltweit hatte dieser Fall Proteste ausgelöst.

Die Berliner Opferberatungsstelle Reachout warf der Polizei damals Rassismus und „massive brutale Gewalt“ vor und sprach von einer „Tötung“ des Mannes. Für den Vorwurf von Rassismus in diesem Fall wurden aber keine Hinweise vorgelegt. (dpa)

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