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© dpa/Jean-Marc Wiesner

Special Olympics in Berlin: Drei Personen vermisst gemeldet – Verdacht auf Schleusung bei acht Ivorern

Nach dem Großevent in Berlin sind 20 Teilnehmer nicht mit ihren Delegationen ausgereist und verschwunden. Die Polizei ermittelt.

Die Zahl der nach den Special Olympics in Berlin verschwundenen Menschen aus dem Ausland ist höher als zunächst bekannt wurde. Laut Innenverwaltung handelt es sich um 20 Personen. Die Angabe stammt von den Veranstaltern der Spiele.

Es handelt sich um Menschen, die noch nicht aus Berlin ausgereist und „unbekannten Aufenthaltes sind“. Sie haben bei der Ausreise ihrer Delegationen gefehlt. Es soll sich mehrheitlich um Erwachsene und Betreuer handeln.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte in der Senatspressekonferenz am Dienstag zunächst von 14 Menschen gewusst, hieß es. Unter ihnen waren jeweils eine Person aus Algerien, Burundi, Guinea, Kamerun, Libanon und Senegal sowie acht Personen von der Elfenbeinküste. „Hinweise auf Unglücksfälle liegen nicht vor“, hatte die Innensenatorin gesagt.

Einige könnten ein noch gültiges Visum haben

Nun korrigierte die Innenverwaltung die Zahl nach oben. Die verschwundenen Personen wurden laut einem Sprecher des Organisationskomitees der Spiele bei der Berliner Polizei gemeldet – bei der Direktion 2 im Westen der Stadt. Ob alle Fälle von dort schon ans LKA weitergeleitet wurden, blieb am Mittwoch unklar. Dasselbe gilt für die Frage, ob alle auch „vermisst“ werden, also den Status als „Vermisste“ haben.

Nur zu drei Personen liegen der Polizei laut einer Sprecherin bislang Vermisstenanzeigen vor, die von der Vermisstenstelle des Landeskriminalamts (LKA) nun bearbeitet werden. Dabei handelt es sich um zwei Menschen mit geistiger Behinderung aus dem Libanon und eine 19-Jährige aus Bangladesch. Ob es sich bei ihr um eine Betreuerin handelt, ist unklar.

Nach Tagesspiegel-Informationen prüft das LKA bei acht Ivorern – mehrheitlich Erwachsene und Betreuer – den Verdacht der Schleusung. Es besteht der Verdacht, dass Begleitpersonal gegen Zahlung gezielt nach Deutschland geschleust worden sein könnte, um hierzubleiben.

Die Fälle der weiteren neun verschwundenen Personen prüft die Polizei noch. Laut der Behörde könnte es sein, dass sie sich mit noch gültigem Schengen-Visum rechtmäßig in Berlin aufhalten und hier frei bewegen dürfen.

Ein Sprecher des Organisationskomitees der Special Olympics bestätigte, dass einige der nicht ausgereisten Personen ein längeres Visum hätten. Das Organisationskomitee bestätigte, dass es sich um drei Vermisste, acht Ivorer, neun unklare Fälle handele.

Aus Polizeikreisen heißt es, dass es durchaus üblich ist, dass sich Mitglieder von ausländischen Delegationen bei Sportgroßveranstaltungen abseilen.

Die Special Olympics hatten am 17. Juni begonnen und endeten vergangenen Sonntag. Bei den Weltsportspielen für geistig und mehrfach Beeinträchtigte waren rund 7000 Athletinnen und Athleten aus 176 Delegationen in Berlin zu Gast. Zudem seien 3000 Trainerinnen und Trainer sowie betreuende Menschen und 9000 Familienmitglieder mitgereist, heißt es auf der Website der Special Olympics. 

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