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Polizisten stehen vor dem Eingang des Sommerbads in Neukölln. Das Berliner Freibad wird wegen seiner Lage am Columbiadamm auch Columbiabad genannt.

© dpa/Caroline Bock

Sommer zurück in Berlin: Polizei verstärkt Präsenz an Bädern

Auf die Kühle der vergangenen Tage folgen nun sommerliche Temperaturen. Die Berliner dürfte es damit wieder ans oder ins Wasser treiben. Was heißt das für die Freibäder?

Angesichts der sommerlichen Temperaturen, die für das Wochenende erwartet werden, rechnen Polizei und Bäder-Betriebe wieder mit mehr Andrang in den Freibädern. Um Gewaltausbrüche wie in der Vergangenheit zu vermeiden, setzen beide auf verstärkte Präsenz.

Die Freibäder würden bei den regulären Streifen gezielt in den Blick genommen, sagte eine Polizeisprecherin. Zudem seien in den Freibädern in Pankow, Neukölln und Am Insulaner in Steglitz Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. „Die Anwesenden sollen sehen, dass die Polizei ansprechbar ist“, erklärte die Sprecherin. Von den Berliner Bäder-Betrieben hieß es, es werde mehr Sicherheitspersonal bestellt.

Zugleich erinnerte eine Unternehmenssprecherin an die im Juli eingeführte Ausweispflicht. Wer ins Freibad oder ins Strandbad Wannsee will, muss sich ausweisen können. Akzeptiert würden nur Originaldokumente, betonte die Sprecherin. „Wir haben bislang gute Erfahrung gemacht. Der Großteil der Besucher akzeptiert diesen Schritt“, sagte sie. Die Ausweispflicht hilft aus Sicht des Badbetreibers, Hausverbote auszusprechen und zu kontrollieren.

Sie ist eine der Maßnahmen, die nach wiederholter Gewalt in einigen Freibädern ergriffen wurden. Eine weitere Konsequenz ist die Videoüberwachung an Ein- und Ausgängen von Freibädern. Nachdem diese als erstes am Columbiabad in Neukölln in Betrieb genommen wurde, folgten diese Woche weitere Kameras in den Bädern in Pankow und Kreuzberg sowie Am Insulaner. Laut Badbetreiber werden ausschließlich Ein- und Ausgänge gefilmt, nicht Umkleideräume oder Liegewiesen. Die Aufnahmen werden nach einer Frist von 72 Stunden automatisch gelöscht, sofern Ermittlungsbehörden sie nicht zuvor anfordern.

Wegen Gewalt, Rangeleien und renitenten Badegästen war es im Juni und Juli zu Polizeieinsätzen in mehreren Berliner Freibädern gekommen. Insgesamt hat die Polizei in der ersten Hälfte der diesjährigen Sommersaison 48 Gewaltdelikte in den Einrichtungen gezählt. Darunter fielen von Mai bis zum 18. Juli vor allem Körperverletzungen, aber auch einige sexuelle Belästigungen, Bedrohungen, Nötigungen und Raubtaten, wie aus einer Antwort des Senats und der Polizei auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht.

Die Taten verteilten sich recht gleichmäßig auf die Monate Juni und Juli sowie auf viele verschiedene Bäder wie das Columbiabad in Neukölln, das Prinzenbad in Kreuzberg, das Sommerbad in Pankow, das Freibad Seestraße in Wedding, das Strandbad Plötzensee, das Olympiabad und weitere Schwimmbäder. Durch das schlechte Wetter in den vergangenen Wochen kam es nicht zu weiteren größeren Vorfällen. (dpa)

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