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Lea van Acken hat in international erfolgreichen Serien wie „Homeland“ oder „Dark“ mitgespielt und für ihre Verkörperung der Anne Frank den Bayerischen Filmpreis erhalten.

© imago/Future Image/Frederic Kern

Schauspielerin Lea van Acken: „Was machen wir hier eigentlich?“

Als Schauspielerin kennt Lea van Acken die Berlinale in- und auswendig. In diesem Jahr ist sie als Jurymitglied und als Nachhaltigkeitsbotschafterin dabei.

Mit gerade mal 23 Jahren gehört Lea van Acken zu den gefragtesten Schauspielerinnen Deutschlands: Sie hat in international erfolgreichen Serien wie „Homeland“ oder „Dark“ mitgespielt und für ihre Verkörperung der Anne Frank den Bayerischen Filmpreis erhalten. Zur Berlinale wird sie als Schauspielerin mit einer Serie Premiere feiern, als Teil der „Amnesty International Jury“ Filme prämieren und zudem das Gesicht eines großen Sponsors sein. Die überzeugte Veganerin engagiert sich für Umweltschutz und hat auch sonst viel zu erzählen. Das macht sie in einem atemberaubend schnellen Gesprächstempo und hat gleichzeitig die Ruhe weg. Ihre einzige Sorge: Sie ist ein bisschen erkältet.

Sie sagen, es geht Ihnen nicht so gut?
Es ist nichts Dramatisches, ich fühle mich einfach ein bisschen schnupfig. Ich hoffe nur, dass sich das wieder legt bis zur Berlinale. Bis jetzt wurde ich verschont, aber in letzter Zeit war mein ganzes Umfeld krank und lag dann immer zwei Wochen flach.

Es kommt viel auf Sie zu in den nächsten Wochen.
Ja. Es gibt Zeiten, da ist alles ruhig, und dann gibt es Zeiten, da passiert alles auf einmal. Man wartet ewig auf Casting-Zusagen und dann heißt es plötzlich Recall und das ist dann genau die Zeit, in der eh schon viel los ist. So ist das einfach. Da muss man durch und lernen, eine gute Balance zu halten: Wenn man Ruhe hat, die Ruhe nutzen und genießen, und wenn es wieder losgeht, dann alles geben.  

Was bedeutet Ihnen die Berlinale?
Ich liebe die Berlinale, das Gefühl, dass so viele Nationen zusammenkommen. Man sieht Filme, die man sonst niemals sehen würde. Ein großes Glamour-Fest, mit riesigen roten Teppichen, das hat man in Berlin sonst nicht. Auch persönlich war die Berlinale sehr prägend für mich: Meine erste Premiere – ich glaube, das war 2013 – mit dem Film „Kreuzweg“ fand in diesem Rahmen statt. Außerdem habe ich während der Berlinale Geburtstag. Alles entwickelt sich dort weiter, es bleibt immer spannend. Dieses Jahr zum Beispiel ist die Berlinale das erste Mal milchfrei und es gibt kein Fleisch.

Sie sind Schauspielerin und es ist ja bekanntlich ein ungeliebter Teil der Jobbeschreibung, ständig mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Sie müssen Ihre Projekte bewerben, ab und an etwas Persönliches preisgeben. Es wirkt aber so, als wäre es Ihnen darüber hinaus sehr wichtig, auch politische Botschaften in die Welt zu tragen.
Insbesondere in Bezug auf Klimaschutz ist das für mich eine Notwendigkeit. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, wir haben in der Schule viel über das Thema gesprochen und ich habe dann einfach mitgelitten, als ich gemerkt habe, dass hier etwas komisch läuft. Im Grunde bin ich da ganz egoistisch, mir liegen die Natur und unser Planet einfach so am Herzen. Inzwischen habe ich eine kleine Möglichkeit, auf die Probleme aufmerksam zu machen, mit den Leuten ins Gespräch zu treten, sie für bestimmte Dinge zu inspirieren. Außerdem glaube ich, dass es total ungesund ist, wenn man zu viel um sich selbst kreist.

Was meinen Sie damit?
Mein Job ist ja prädestiniert dafür. Da bin ich mit mir selbst immer im Clinch und frage mich: „Was machen wir hier eigentlich?“ Außerdem glaube ich, dass es zum Menschsein dazugehört, sich zu engagieren, sich zu seiner Umwelt und anderen Menschen in Bezug zu stellen. Das machen doch alle irgendwie und ich versuche da meinen eigenen Weg zu finden.  

Haben Sie Tipps für Berlinale-Neulinge?
Spaß haben und Filme gucken. Versuchen, sich so schnell wie möglich Tickets zu besorgen. Was ich aber tatsächlich auch schon gemacht habe: Als ich einen Film unbedingt sehen wollte und es keine Tickets mehr gab, bin ich einfach zu dem Kino gegangen. Manchmal, mit viel Glück, stehen dann Leute davor, die ihr Ticket wieder abgeben wollen.

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