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Oberamtsanwalt Andreas Winkelmann, Leiter der Spezialabteilung für verbotene Kraftfahrzeugrennen bei der Amtsanwaltschaft Berlin, in seinem Büro

© Imago/JOERG KRAUTHOEFER

Rücksichtslos und lebensgefährlich: So kommen Ermittler den Rasern auf die Spur

Ein Autoraser verletzt zwei Frauen auf dem Ku’damm und flüchtet unerkannt. Im True-Crime-Podcast „Tatort Berlin“ verrät ein Ermittler, mit welchen Tricks er ihn überführte.

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Am 31. August 2020 kracht ein gemieteter BMW auf dem Ku‘damm in einen Kleinwagen. Zwei Frauen werden schwerst verletzt, doch der Fahrer läuft unerkannt davon. Am nächsten Morgen meldet sich der Mieter des BMWs bei der Polizei – aus Prag. Mit dem Unfall habe er nichts zu tun. Doch wer hat den Wagen dann gefahren?

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Verkehrsermittler Andreas Winkelmann übernimmt den Fall. Er muss nicht nur herausfinden, wer tatsächlich am Steuer saß, sondern auch, wie schnell der Wagen fuhr und ob der Mieter sich wirklich in Prag aufgehalten hat. Für Oberamtsanwalt Winkelmann und die Polizei beginnt eine Schnitzeljagd, die Ähnlichkeiten zu Mordermittlungen hat, wie er bei „Tatort Berlin“, dem True-Crime-Podcast vom Tagesspiegel, verrät.

Das fange laut Winkelmann schon bei der Glaubwürdigkeit von anderen Verkehrsteilnehmenden an: „Vor allem nach Unfällen bekommen wir von den Augenzeugen oft nur sehr vage und dazu noch unterschiedliche Aussagen. Was auch daran liegt, dass alles so schnell geht, die Menschen unter dem Eindruck des Geschehens stehen und sich erstmal um die Verletzten kümmern.“ Auch werde die Geschwindigkeit dabei selten richtig eingeschätzt.

Hilfe durch modernste Technik

Winkelmann muss darum auf ein breites Spektrum an Tricks und Techniken setzen – von der händischen Berechnung der Geschwindigkeit anhand von Fahrbahn-Markierungen, bis hin zur Auswertung moderner Dashcams und GPS-Daten. Vor allem in den letzten Jahren habe die Technik seinen Job erleichtert: „Heute haben wir als Ermittler Möglichkeiten, von denen wir früher niemals zu träumen wagten. Nach folgenschweren Zusammenstößen wird das Areal aus allen Richtungen mit speziellen Kameras vermessen und danach mithilfe eines Computerprogramms in 3D-Optik zusammengesetzt. Das Gericht kann später so detailliert nachvollziehen, welche Spuren an welcher Stelle lagen. Viele Bundesländer beneiden uns dafür hier in Berlin.“

Wie genau der Ermittler dem Flüchtigen vom Ku’damm auf die Schliche kam, warum vor allem junge Männer rasen und die Aggressivität auf Berlins Straßen immer weiter wächst und wie es den Opfern der rücksichtslosen Raser geht, hören Sie in der aktuellen Folge von „Tatort Berlin“.

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