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Berliner Laubenpieper

© Tagesspiegel/Kitty Kleist-Heinrich

Update

Laubenpieper-Affäre: Anklage gegen Ex-Schatzmeisterin von Berliner Gartenverein

Die frühere Schatzmeisterin eines Gartenvereins im Bezirk Pankow muss sich vor Gericht verantworten. Die 48-Jährige soll den Verein um insgesamt 295.220 Euro gebracht haben.

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Wegen des Verdachts der Untreue in 230 Fällen muss sich die frühere Schatzmeisterin eines Gartenvereins im Berliner Ortsteil Blankenburg (Bezirk Pankow) vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben gegen die Frau Anklage vor dem Amtsgericht Tiergarten erhoben. Die heute 48-Jährige soll ihre Funktion genutzt haben, um sich selbst zu bereichern.

Laut Staatsanwaltschaft soll die Frau zwischen dem 2. März 2017 und dem 16. Dezember 2021 die Vorgabe missachtet haben, dass Ausgaben des Vereins im Vier-Augen-Prinzip von einem anderen Vorstandsmitglied gegengezeichnet werden müssen. Sie habe dann 230 Abhebungen und Barauszahlungen für sich selbst veranlasst, hieß es. Diese seien allerdings nicht in den Vereinsunterlagen verbucht.

Zwischen 200 und 5000 Euro soll die Frau jeweils abgehoben haben. Damit brachte sie den Verein um insgesamt 295.220 Euro. Der Verbleib des Geldes sei ebenso unklar wie die Frage, warum die Unregelmäßigkeiten erst im Oktober 2021 auffielen, heißt es von der Staatsanwaltschaft weiter.

Der aktuelle Fall erinnert an eine weitere Laupenpieper-Affäre: das Verschwinden von mindestens 600.000 Euro aus dem Vermögen des Pankower Verbands der Gartenfreunde. Nachdem dies im März 2023 aufgeflogen war, trat zunächst die Verbandsvorsitzende mit weiteren Vorstandmitgliedern zurück, später meldete der gesamte Kleingartenverband Insolvenz an.

In einer früheren Version dieses Artikels hatte es eine Verwechslung des Blankenburger Gartenvereins mit dem Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow gegeben. Dies bitten wir zu entschuldigen und haben es berichtigt.

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