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Eine Figur der blinden Justitia ist an der Fassade des Kriminalgerichts Moabit zu sehen.

© picture alliance/dpa/SONJA WURTSCHEID

Nach brutalem Überfall auf S-Bahnhof: Angeklagter gesteht vor Berliner Landgericht

Im Februar 2020 hat ein 41-Jähriger zusammen mit einem Komplizen einen Mann geschlagen, getreten und beraubt. Vor dem Berliner Landgericht gestand der Angeklagte nun seine Tat.

Nach einem brutalen Überfall auf einen Mann auf einem S-Bahnhof in Altglienicke steht ein 41-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Der Angeklagte und ein Mittäter sollen einen Fahrgast, der auf das Rauchverbot in der Bahn hingewiesen habe, geschlagen, getreten und beraubt haben. Die Angreifer hätten laut Anklage schließlich versucht, den 36-Jährigen über ein Brückengeländer in die Tiefe zu stoßen. Der 41-Jährige hat zu Prozessbeginn am Donnerstag seine Beteiligung an der Tat im Februar 2020 zugegeben. Er bedauere sein Verhalten, so der Angeklagte.

Die Staatsanwaltschaft geht von gefährlicher Körperverletzung und besonders schwerem Raub aus. Der 36-Jährige sei am frühen Morgen auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als er den Angeklagten und dessen Begleiter aufgefordert habe, in der Bahn nicht zu rauchen. Als er ausstieg, sei ihm das Duo gefolgt. Auf dem Bahnsteig sei der Mann massiv attackiert worden. Die Täter hätten ihn unter Schlägen bis zu einer Fußgängerbrücke verfolgt, 30 Euro aus seiner Tasche genommen und dann versucht, den Mann über das Geländer auf die sieben Meter darunter verlaufenden Gleise zu stoßen.

Der 36-Jährige schilderte als erster Zeuge im Prozess, die beiden Männer hätten ihn auf dem Bahnsteig unvermittelt attackiert. Sie hätten „belustigt“ gewirkt. Als er mit dem Rücken zum Geländer gestanden und einer der Angreifer seine Beine packen wollte, sei es ihm gelungen, sich aus seiner Jacke zu winden und zu fliehen. Er sei sich aber sicher: „Sie wollten mich über das Geländer werfen.“ Mit erheblichen Verletzungen im Gesicht, einem gebrochenen Finger und Hämatomen sei er in ein Krankenhaus gekommen.

Der Angeklagte erklärte weiter, er bitte um Entschuldigung. „Ich weiß nicht, warum es eskaliert ist“, so der 41-Jährige. Er und sein Begleiter seien angetrunken gewesen und hätten dem anderen Fahrgast eine „Abreibung“ verpassen wollen. Sie hätten überreagiert. Er bestreite allerdings, dass der Mann über das Geländer geworfen werden sollte. Der Prozess wird am 18. Dezember fortgesetzt. (dpa)

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