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Ein historisches Gebäude, viele Ideen – und nun ein neuer Investor: Die frühere Raststätte am Grenzübergang Dreilinden hat mal wieder einen Käufer gefunden. Dessen Name wird noch nicht genannt. Ein Konzept soll er haben.

© IMAGO/Funke Foto Services

Update

Historisches Gebäude am alten Grenzübergang: Jetzt gehört die ehemalige Raststätte in Dreilinden einem Autohaus

Die Berliner Autohaus-Kette König hat das denkmalgeschützte Gebäude am alten Grenzübergang Dreilinden gekauft. Dort soll wieder Gastronomie entstehen – und ein Treffpunkt für Autofans.

Die Gotthard König GmbH ist die neue Besitzerin des Gaststättengebäudes auf der früheren Grenzübergangsstelle Dreilinden. Die Berliner Autohaus-Kette will das abgerundete und verblichene rotbraune markante Gebäude wieder zu einem Gastromiestandort und einem Treffpunkt für Autofans machen.

Den Verkauf hatte der Zehlendorfer Stadtrat für Stadtentwicklung, Patrick Steinhoff (CDU), dem Tagesspiegel schon am Freitag bestätigt. Der Verkauf habe im Spätsommer stattgefunden, den Namen des Käufers nannte der Stadtrat zunächst nicht. Zuerst hatten mehrere andere Medien berichtet.

Der Verkäufer ist laut Stadtrat Steinhoff die Berliner Firma Boramtec. Anders als zunächst berichtet, ist der Unternehmer Werner Scharwächter zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht mehr Inhaber des Baumaschinenhandels gewesen; seit 2019 gibt es neue Gesellschafter. Werner Scharwächter hatte das Areal 2012 erstanden und wollte es für seine Firma nutzen. Tragfähige Nutzungskonzepte habe er dem Amt aber nicht vorlegen können, so Stadtrat Steinhoff. „Die Boramtec hatte uns das Gebäude für mehrere Millionen Euro angeboten“ – das Bezirksamt habe das Angebot ausgeschlagen.

Der Kaufpreis? Unbekannt

Über den jetzigen Verkaufspreis wisse er nichts, sagte Steinhoff. „Wir sind froh, dass das denkmalgeschützte Gebäude jetzt verkauft ist und der neue Besitzer umsetzbare Ideen hat.“

Die untere Denkmalschutzbehörde im Rathaus sei bei den Konzeptideen eingebunden gewesen. Stadtrat Steinhoff geht davon aus, dass auch denkmalgeschützte Teile des Haus-Innenraums in eine Sanierung eingeschlossen werden. „Vor allem die Rotunde ist wohl ganz chic“, sagte er. Er ist zuversichtlich, dass mit dem neuen Eigentümer die Öffentlichkeit bald öfters Gelegenheit haben werde, das historische Gebäude zu erleben. Es sei jetzt „in vernünftigen Händen“, meint Patrick Steinhoff.

Eine Wurst an der Piste

Seit 2002 war die ehemalige Raststätte nicht mehr in Betrieb. Mehrfach wechselte das Gebäude den Besitzer, neue Konzepte wurden entwickelt und vorgestellt – und nichts geschah. Besonders viel Aufmerksamkeit gab es 2009 für Thomas Drechsel, Berliner Unternehmer („Wurstmaxe“). Er hatte das Gebäude für gerade mal 45.000 Euro vom Liegenschaftsfonds gekauft.

Die Rede war von einem Hotel für Rucksacktouristen – doch die Idee war schnell erledigt: zu weit weg vom Schuss. Ein Schnellrestaurant an der Autobahn lag nahe, die Vorstellung einer Disko an einer Schnellstraße floppte.

Nun kam Investor Werner Scharwächter. Er zahlte 535.000 Euro und suchte für seinen Maschinenpark an schwerem Bau- und Bohrgerät einen Ausstellungsort. Doch für seine Baumaschinenschau erteilte das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf keine Genehmigung. Danach verlor Scharwächter die Geduld – und offenbar die Freude an diesem Objekt. Er suchte einen Käufer – den hat er nun gefunden.

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