Mutmaßlich propalästinensische Tat: Erheblicher Sachschaden nach Brandstiftung am Rathaus Tiergarten in Berlin

Bei einer Brandstiftung im Rathaus Tiergarten in Berlin-Moabit ist laut Angaben des zuständigen Bezirks ein hoher Schaden entstanden. „Der im Gebäudeinneren entstandene Sachschaden ist erheblich, verletzt wurde niemand“, teilte das Bezirksamt Mitte am Freitag mit, ohne nähere Angaben zur Schadenshöhe zu machen.

Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Carsten Spallek (CDU) verurteilte den Vorfall: „Der Bezirk Mitte steht für ein friedvolles Miteinander von Menschen aus mehr als 100 Ländern, in dem kein Platz ist für Ausgrenzung und Hass“, sagte Spallek laut Mitteilung. „Zerstörung, Gewalt und Drohungen können niemals Mittel der Auseinandersetzung sein.“

Unbekannte hatten im Rathaus Tiergarten in der Nacht auf Donnerstag ein Feuer gelegt – die Polizei sieht einen Bezug zum Gaza-Krieg. Wegen des Zusammenhangs mit dem Nahost-Konflikt hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, der bei politischen Straftaten zuständig ist.

Auf der Rückseite des Gebäudes wurden laut Angaben einer Polizeisprecherin von Donnerstag propalästinensische Parolen festgestellt, die mit dem Brand in Zusammenhang stehen sollen. Ein Zeuge habe in der Nacht gehört, wie Scheiben zersplittert seien. Als er sich dem Gebäude näherte, soll er die Flammen sowie zwei Personen gesehen haben, die von einem Baugerüst kletterten, das derzeit am Rathaus steht.

Die Örtlichkeiten rund um das Rathaus Tiergarten wurden in der Vergangenheit bereits mehrmals zum Ziel antisemitischer oder israelfeindlicher Straftaten. Im November war ein Schaukasten vor dem Rathaus mit einer Ausstellung zur jüdischen Geschichte des Krankenhauses Moabit beschädigt worden. Zudem rissen Unbekannte eine gehisste Israel-Fahne zweimal herunter. (mit dpa)