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Ein Angeklagter (rechts) im Prozess um den Juwelenraub im Grünen Gewölben wird zu Prozessbeginn in den Verhandlungssaal geführt.

© dpa/Sebastian Kahnert

Erstes Clanmitglied nimmt Revision zurück: Angeklagter akzeptiert Urteil im Prozess um Juwelendiebstahl aus Grünem Gewölbe

Ein 24-Jähriger hat seinen Antrag auf Revision im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünem Gewölbe zurückgenommen. Damit ist das Urteil rechtskräftig.

Ein erstes Urteil nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden ist rechtskräftig. Ein 24-Jähriger habe sein Urteil akzeptiert und die Revision zurückgenommen, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Dresden am Freitag. Zuvor hatte die „Sächsische Zeitung“ berichtet.

Der 24-Jährige war Mitte Mai wegen Mittäterschaft zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Die anderen damals verurteilten Männer haben Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt. Gegen sie waren mehrjährige Haft- oder Jugendstrafen verhängt worden. Wann das Gericht eine Entscheidung verkündet, ist noch unklar. Alle Angeklagten gehören dem Berliner Remmo-Clan an. Ein weiterer Angeklagter wurde mangels Beweisen freigesprochen. 

Der Kunstdiebstahl aus Sachsens berühmtem Schatzkammermuseum am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 historische Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von 116,8 Millionen Euro und verursachten über eine Million Euro Schaden.

Die Täter waren vor vier Jahren durch ein angesägtes Fenstergitter in die Ausstellungsräume des Dresdner Residenzschlosses gelangt, das das Grüne Gewölbe beherbergt. Dort zertrümmerten sie eine Vitrine mit einer Axt und rissen Schmuckstücke heraus. 

Gestohlene Schmuckstücke, die beim Juwelendiebstahl in Dresden entwendet wurden

© dpa

Im Vorfeld einer Verständigung über Strafrabatt war im Dezember 2022 der Großteil der Beute teils beschädigt und restaurierungsbedürftig zurückgegeben worden – die wertvollsten Stücke fehlen weiterhin. Die Rückgabe des Schmucks gehörte zu einem vor Gericht ausgehandelten Deal, dem vier Angeklagte mit der Aussicht auf mildere Strafen zustimmten. 

Im kommenden Jahr soll im Zusammenhang mit dem Diebstahl ein weiterer Prozess beginnen. Die 7. Strafkammer verhandelt am 5. Januar als Jugendkammer die Anklage gegen einen 23-Jährigen wegen Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen, gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Brandstiftung. Er wurde im Mai 2022 am Rande des Prozesses in Dresden, den er als Besucher verfolgte, festgenommen. Der Haftbefehl wurde später wieder aufgehoben. Der Prozess gegen ihn beginnt am 5. Januar nächsten Jahres. Bis Mitte Juni seien weitere 36 Verhandlungstage geplant.

Auch bei dem 23-Jährigen handelt es sich um ein Mitglied des Remmo-Clans. Laut Anklage hat er in der Tatnacht mehrere der Beteiligten zum Treffpunkt in Berlin gefahren, die Polizei nach einer Kontrolle gezielt abgelenkt und so den geplanten Coup gefördert. (dpa/AFP)

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