zum Hauptinhalt
So sehen PZ-Journalisten aus. Konzentriert, arbeitseifrig, hoch motiviert – beim Vorbereitungsworkshop zur Paralympics Zeitung Tokio 2020 im Tagesspiegel.

© Thilo Rückeis

Sommerspiele in Berlin: Ein Blick hinter die Kulissen der „Paralympics Zeitung“

In der Frühe an Artikeln feilen, nachts mit Tokio chatten: So entsteht die Paralympics Zeitung im Tagesspiegel-Media-Camp. Angela Merkel sendet ein Grußwort.

„Da macht Prothesensprinter Oscar Pistorius gerade einen Kniefall vor unserer Delegation und schreibt uns seine Kontaktdaten auf.“ Tagesspiegel-Redakteurin Annette Kögel steht im Kreuzberger Verlagshaus in der Konferenztage vor dem Bildschirm, auf der gerade eine Diashow über das Projekt „Paralympics Zeitung“ (PZ) abläuft, und weist schmunzelnd auf das Fotos des knieenden Sportlers.

Der Projektfotograf Thilo Rückeis hat die vielen unvergesslichen Momente mit seiner Kamera eingefangen, und auch seine Augen leuchten während der Erzählungen von den Paralympischen Spielen. Dazu strahlt das Türkis ihrer Team-T-Shirts: „Paralympics Zeitung“ ist auf dem Schriftzug zu lesen – und nicht nur dort. Um die Referentin herum hängen und liegen weitere T-Shirts, Pullover, Jacken, Akkreditierungsbänder, Sonderausgaben – sie alle stammen von vergangenen Spielen, die die Mitbegründerin der PZ seit 2004 bereits begleitet hat.

Die diesjährigen Paralympics wären die neunten gewesen, bei denen das PZ-Team die Leistungen der Para-Sportler:innen am Austragungsort, in Japan, live mitverfolgt hätte.

Das Team der Paralympics Zeitung des Tagesspiegels und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) besteht immer aus einer recht großen, internationalen und inklusiven Gruppe von insgesamt etwa zwanzig jungen Erwachsenen aus Deutschland, Großbritannien und dem jeweiligen Austragungsland des sportlichen Großereignisses.

Media-Camp im Tagesspiegel-Verlagshaus

Für dieses Jahr haben der Tagesspiegel und die DGUV angesichts der Corona-Pandemie entschieden, die Berichterstattung aus Deutschland zu organisieren. Dafür wird ein Media-Camp im Verlagshaus des Tagesspiegels am Askanischen Platz in Kreuzberg eingerichtet.

In Workshops wurden wichtige Fähigkeiten zu sensibler Sprache erlernt, sowie Tricks und Kniffe weitergegeben, um abwechslungsreicher und ansprechender zu schreiben.

© Thilo Rückeis

In Japan herrschen strenge Sicherheitsregeln, Zuschauer:innen wird es wie bei Olympia nicht geben. Um sich auf die intensive Phase der Sommerspiele der Athlet:innen mit Beeinträchtigungen vom 24. August bis 5. September 2021 vorzubereiten, gab es für die elf jungen Journalist:innen aus ganz Deutschland bereits vom 20. Juni an einen einwöchigen Vorbereitungsworkshop im Tagesspiegel. Auch Athlet:innen und Sportexpert:innen waren digital dabei. Es war die erste größere Veranstaltung im Verlagshaus seit Pandemiebeginn, und alle trafen sich täglich getestet, bei geöffneten Fenstern und mit Maske, wo immer es die Hausregeln erforderlich machten.

Schon gegen sechs Uhr früh begegneten die Teilnehmer:innen des PZ-Workshops noch in der Unterkunft an der langen Tafel eifrigen Morgenmenschen, die an letzten Sätzen für den nächsten Artikel feilten, sich tief in die Thematik für das nächste Interview einlasen oder all die bewegenden Gespräche Revue passieren ließen. Intensive Tage, gespickt mit abwechslungsreichen Programmpunkten, ließen die Vorfreude auf das Projekt aber nur steigen.

In Workshops wurden wichtige Fähigkeiten zu sensibler Sprache erlernt, sowie Tricks und Kniffe weitergegeben, um abwechslungsreicher und ansprechender zu schreiben.

© Thilo Rückeis

In Workshops wurden wichtige Fähigkeiten zu sensibler Sprache erlernt, sowie Tricks und Kniffe weitergegeben, um abwechslungsreicher und ansprechender zu schreiben. Die Möglichkeit, mit Expert:innen zu sprechen, ließ das Hintergrundwissen weiter anwachsen dazu, was die Spiele persönlich und gesellschaftlich bedeuten.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Interessante Blickwinkel, übermittelt durch Persönlichkeiten wie Taliso Engel (Paraschwimmer), Dr. Karl Quade (Chef de Mission Team Deutschland Paralympics), Annett Chojnacki-Bennemann (Nationales Paralympisches Komitee Deutschland) sowie Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt, Sportressortchef Claus Vetter, PZ-Leiter Benjamin Apitius und andere verdeutlichten die Komplexität des Behindertensports weltweit.

Einsatz für eine inklusive Gesellschaft

Über die eindrücklichsten Ereignisse sind bereits viele Artikel entstanden. So konnten wir Jungjournalist:innen uns an das handwerkliche Verfassen von Interviews setzen und Beiträge formulieren, wie etwa einen über die ereignisreiche Accessibility-Tour: Mit Blindenbrillen und Rollstühlen ging es dabei für uns über die belebten Kreuzungen am Potsdamer Platz. Abgesehen vom persönlichen Mehrwert ist es allen ein besonders wichtiges Anliegen, die Sensibilität mit in die jeweiligen Heimatorte zu nehmen. Das Umfeld auf die Thematik aufmerksam machen, nicht die Augen vor Problematiken zu schließen und sich aktiv für eine inklusivere Gesellschaft einsetzen, auch außerhalb des Projekts.

Gruppenfoto vom Team der Nachwuchsreporter beim Vorbereitungs-Workshop der "Paralympics Zeitung".

© Thilo Rückeis

Bis zum Redaktionsschluss für die Paralympics Zeitung gilt es nun fleißig zu recherchieren, gegenzulesen und die Feedbacks einzuarbeiten. Gleichzeitig bereiten wir bereits unsere Social-Media-Strategie vor und planen die Berichterstattung – denn Ende August geht es richtig zur Sache. Wir werden bei den nächtlichen Entscheidungen um 4.30 Uhr zusammen mitfiebern, aufregende Videoanrufe in das paralympische Dorf machen und als Team weiter wachsen.

Aus unserem Berliner Redaktionsquartier am Askanischen Platz werden wir den Leser:innen wunderschöne Paralympische Spiele bereiten - mit Jetlag-Feeling wegen der Zeitverschiebung. Und garantiert werden auch unsere Augen strahlen.

Angela Merkel ist Fan der Spiele

Pünktlich zum Start der Paralympics vom 24. August bis 5. September in Tokio erscheint am kommenden Dienstag die mehrfach international ausgezeichnete „Paralympics Zeitung“ (PZ) als Beilage im Tagesspiegel und den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Athlet:innen berichten über ihren Umgang mit der Pandemie, ihren Sport und unter anderem ein Liebesleben mit Hindernissen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht über seine Erfahrungen als Fußballer, die Bedeutung der Spiele und eine Gesellschaft ohne Vorurteile. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die das Projekt seit Anbeginn unterstützt, richtet sich im Grußwort an die Leser:innen.

Am Donnerstag verabschiedet der Bundespräsident gegen 15.30 Uhr etwa 50 deutsche Athlet:innen auf dem Flughafen in Frankfurt am Main. Insgesamt sind 58 Athletinnen und 76 Athleten vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) für die Paralympics 2020 nominiert. Zum 134-köpfigen Aufgebot kommen zwei Guides in der Para-Leichtathletik sowie ein Pilot im Para-Radsport sowie 104 Personen aus dem Funktionsteam, darunter Trainer:innen, Ärzt:innen und Betreuer:innen. In Tokio werden bis zu 4400 Sportler:innen aus rund 160 Nationen erwartet. Das Team Deutschland Paralympics ist in 18 der 22 Sportarten am Start.

Der Tagesspiegel leitet das PZ-Media-Camp in Berlin, es gibt Zeitungsartikel unter anderem auf www.tagesspiegel.de/paralympics, eine digitale Serie und Posts über Social Media, etwa auf Facebook: ParalympicsZeitung, Twitter: @ParaZeitung, Instagram: @paralympicszeitung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false