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Die Altstadt von Cottbus.

© Patrick Pleul/dpa

Covid-19 in Brandenburg: Cottbus seit mehr als zwei Wochen ohne neue Corona-Infektion

Die drei letzten Corona-Patienten in Cottbus sind genesen. Die Stadtverwaltung warnt jedoch davor, die Stadt als „Corona-frei“ zu bezeichnen.

Von Sandra Dassler

Der zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gegründete Verwaltungsstab von Cottbus hat davor gewarnt, die Stadt als „Corona-frei“ zu bezeichnen. Zwar gibt es bereits seit dem 12. April keine neuen bestätigten Fälle, aber das Virus sei „weiter in der Welt und in der Nachbarschaft“, wie es in einer Mitteilung der Stadt vom Sonntag heißt.

Bereits einen Tag zuvor konnten die letzten drei Cottbuser, die an Covid-19 erkrankt waren, als genesen eingestuft werden. Der Verwaltungsstab sehe das als ermutigendes Zeichen, es gebe aber keinen Grund dafür, leichtsinnig oder fahrlässig zu werden.

[Alle aktuellen Entwicklungen in Folge der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.]

Der Stab dankte den Einwohnern, die sich in den vergangenen Wochen „besonnen, akribisch und verständnisvoll an die Schutzregelungen gehalten“ hätten, und kündigte behutsame weitere Lockerungen an. So sollen demnächst Spielplätze geöffnet und das größte Krankenhaus des Landes, das Carl-Thiem-Klinikum (CTK), hochgefahren werden.

Auch mehr Schulunterricht sei möglich. Bereits geöffnet sind der Cottbuser Tierpark und die Parkeisenbahn. Viele Sportanlagen können unter Beachtung von Hygienevorschriften und zahlenmäßigen Beschränkungen ebenfalls bereits wieder genutzt werden.

Dass Cottbus bislang so wenig Infizierte hatte, liege auch an dem sehr zeitigen und umfangreichen Krisenmanagement, sagte Cottbus-Sprecher Jan Gloßmann, der aber auch immer wieder darauf hinweist, dass man „bisher sicher auch Glück gehabt“ habe.

39 bestätigte Infektionen

Insgesamt wurden in Cottbus bislang 39 Covid-19-Erkrankte bestätigt – in Potsdam waren es im gleichen Zeitraum 599. Experten und Gesundheitspolitiker führen das nicht nur auf den Ausbruch im Ernst-von-Bergmann-Klinikum zurück, sondern auf die Nähe zu Berlin und die größere Mobilität und Internationalität der Landeshauptstadt. Bei der Betrachtung der brandenburgischen Infektionszahlen fällt auf, dass sie meist steigen, je näher die jeweilige Region an Berlin liegt.

Anderswo im Land wurden in der vergangenen Woche tageweise ebenfalls keine neuen Krankheitsfälle bestätigt – etwa in Frankfurt (Oder), Brandenburg/Havel oder in den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Prignitz, Spree-Neiße und Uckermark.

Ostdeutsche Bundesländer weniger betroffen

Möglicherweise gibt es dafür ähnliche Gründe wie für das Phänomen, dass die ostdeutschen Bundesländer generell deutlich weniger Infizierte haben als die westdeutschen. Manche Wissenschaftler machen dafür die geringere Bevölkerungsdichte, den hohen Anteil alter, sprich: nicht mehr so mobiler Menschen sowie den geringeren „sozioökonomischen Status“ verantwortlich. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass die neuen Bundesländer erst wenige Infizierte hatten, als die Schutzmaßnahmen Wirkung zeigten.

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