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Schlagergottesdienst

© André Görke

Schlager- und Tiergottesdienste: Berliner Kirche kann nicht nur streng und spröde!

Der Berliner Ortsteil Staaken wird 750 Jahre alt. Die schöne Dorfkirche feiert - aber nicht nur das Jubiläum! Hier spricht der Pfarrer über die Feste des Jahres.

„Vor 750 Jahren wurde der Ortsteil Staaken in einer Urkunde des Bischofs von Brandenburg erstmalig erwähnt“, schreibt die Berliner Dorfkirche in Alt-Staaken (Hauptstraße 12) und bereitet sich auf den großen Festgottesdienst zum 750-jährigen Bestehen des Ortsteils vor. Der findet am 26. März statt. Halleluja, Staaken! Doch da steht noch viel mehr an im Jahr 2023 - auch Tiergottesdienste und Schlagergottesdienste. Darüber berichtet der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau in seiner aktuellen Ausgabe.

Und das kam eher zufällig so: Letztens war ich im schönen Spreewald und habe die dortige Paul-Gerhardt-Kirche am Marktplatz von Lübben besucht. In der Vitrine neben der Kirchentür hing ein kleiner Zettel, der auf den „Schlager-Gottesdienst“ hinwies. Wie erfrischend! So was gab’s in Berlin-Staaken auch mal - also gleich mal den Pfarrer angefunkt und nach einem Update gefragt.

46.700
Einwohner hat Berlin-Staaken

„Meinen ersten Schlagergottesdienst habe ich am 16. Februar 2020 in der Königin-Luise-Kirche in Schöneberg gefeiert – als Gast“, erinnert sich Viktor Weber, Pfarrer der Dorfkirche in Berlin-Staaken, im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. „Den ersten eigenen Schlagergottesdienst gab es letztes Jahr am 26. Juni auf der Kirchenwiese Obstallee 22e mit Musik von Udo Jürgens – Aber bitte mit Sahne.“

Und wann ist es 2023 in Berlin soweit? „Dieses Jahr feiern wir wieder auf der Kirchenwiese am 3. September. Ich sag’s mit Ingrid Peters: Komm doch mal rüber!“ Tragen Sie’s in den Kalender ein und legen Sie sich was Hübsches raus. Und schöne Grüße nach Lübben!

Fällt immer mit frischen Ideen auf: Pfarrer Viktor Weber aus Staaken.

© privat

Ein Klassiker im Westen ist aber auch der Berliner Tiergottesdienst. Pfarrer Weber lockt seit 2019 Tierbesitzer mit ihren Hunden, Hasen und sogar Kids mit Plüschtieren zur Dorfkirche in Berlin-Staaken. Schließlich pflegen Menschen zu ihren Tieren eine ganz besonders enge Beziehung. Pfarrer Weber zum Newsletter mit Blick auf den Sommer 2023: „Am 2. Juli findet der Gottesdienst für Mensch und Tier in Staaken statt.“ Wuff.

Staaken ist ein sehr spezieller Ortsteil von Berlin, weil er von Staatsmächten einfach geteilt wurde. Nach dem Krieg wurde der Dorfkern von Staaken der DDR zugeschoben. Anwohner, Schüler, Familien waren 1951 von einem auf den anderen Tag plötzlich nicht mehr Berliner., lebten getrennt durch Mauer, Schäferhunde, Stacheldraht in einem anderen Staat. Die Dorfkirche lag in der DDR und war von den West-Berlinern hinter der Mauer zu sehen. Der östliche Teil Staakens, der in West-Berlin lag, wurde wiederum mit Großsiedlungen bebaut. Der Transit-Grenzübergang wurde direkt in die Mitte des Ortsteils auf die Heerstraße gebaut. 1990 wurde dann nicht nur Berlin wiedervereint, sondern auch Staaken in Berlin-Spandau.


DDR und Berlin: Staaken in Bildern

1990, kein Wort von Berlin. Dieser Teil von Staaken gehörte 1951 zur DDR.

© Martin Müller

Kurz mal innehalten: Die Dorfkirche in Staaken (DDR) mit Blick aus Staaken (West-Berlin), aufgenommen 1988. Dazwischen: die Berliner Mauer.

© Imago

Die Dorfkirche in Berlin-Staaken - ohne Mauer.

© André Görke

Grenzanlagen. Hier das „Elefantentor“ in West-Staaken (damals DDR), fotografiert 1990. Die Züge fuhren nach West-Berlin.

© Martin Müller

Die DDR-Reichbahn und ihre Ruinen in West-Berlin: der alte S-Bahnhof in Berlin-Staaken, 1984.

© Jörg Zindler

Abgerissen: Hier im Grenzstreifen stand die Kirche St. Franziskus von Assisi - und wurde 1988 von der DDR zerstört.

© André Görke

Der echte Berliner Grenzverlauf. Die DDR-Ecke links unten am See ging an West-Berlin - dafür wurde Staaken einfach abgetrennt und der DDR zugeschlagen. Diese Karte hängt in der Zitadelle.

© .

Berlin-Staaken, die West-Berliner Großsiedlung an der Heerstraße 1990.

© Martin Müller

1990, Blick vom Fort Hahneberg auf die Kontrollstelle Heerstraße. Links liegt die DDR, rechts West-Berlin, inklusive der Wohnsiedlung am Brunsbütteler Damm.

© Martin Müller


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  • 750 Jahre Staaken, Tiergottesdienst und Schlagergottesdienst: gut was los in der Dorfkirche.

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