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Der namenlose Dreiecksplatz an der Hufelandstraße Ecke Am Friedrichshain.

© Patricia Wolf

Neuer Platz in Prenzlauer Berg geplant: Eine City-Piazza für das Bötzowviertel

Wenn die Hufelandstraße Fahrradstraße wird, sollen auf dem noch namenlosen Dreiecksplatz Wohnen, Mobilität, Gedenken und Klimaresilienz miteinander in Einklang gebracht werden.

Von Patricia Wolf

Kein Baum spendet Schatten, keine Bank lädt zum Verweilen ein – stattdessen ist er vollgestellt mit E-Scootern und von geparkten Autos umgeben: So unwirtlich präsentiert sich der namenlose Dreiecksplatz in der Hufelandstraße Ecke Am Friedrichshain.

Da die Hufelandstraße ab 2025 zur Fahrradstraße umgewidmet werden soll, hatte die SPD-Fraktion Pankow im Sommer letzten Jahres in einem Antrag an die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) angeregt, den anstehenden Umbau zu nutzen, um den kleinen Platz und sein Umfeld zu verschönern.

Der Bereich solle Anwohnerinnen und Anwohnern und auch den Besuchern ermöglichen, Wohnen, Mobilität, Gedenken und Klimaresilienz miteinander in Einklang zu bringen. Nicht zuletzt könne der im beliebten Bötzowviertel gelegene Platz mit Blick auf den Volkspark Friedrichshain dem Austausch mit der Nachbarschaft dienen.

Finanzielle Mittel kommen vom Senat

Nachdem der Antrag mehrere Fachausschüsse durchlaufen hat, ist ihm vergangene Woche in der Sitzung der BVV nun stattgegeben worden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird die entsprechenden Gelder zur Verfügung stellen. Allein die Kosten für die Glättung des Kopfsteinpflasters in der Hufelandstraße liegen bei einer Million Euro.

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Million Euro kostet die Glättung des Kopfsteinpflasters in der Hufelandstraße

Die SPD-Fraktion hatte sich zuvor dafür starkgemacht, dass der Senat die für die Umgestaltung notwendigen finanziellen Mittel aus dem Berliner Plätzeprogramm bereitstellt.

Anwohnende sollen an der Gestaltung beteiligt werden

Gemeinsam mit den Anwohnenden sollen in einem Werkstattverfahren verschiedene Möglichkeiten geprüft werden, den Dreiecksplatz umzugestalten und damit seine Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Angedacht ist auch ein Mahnmal

In dem SPD-Antrag von Mitte Juli 2023 wurde zudem gefordert, die Errichtung eines Mahnmals zu prüfen und es bei der Gestaltung des Platzes einzubeziehen. So heißt es dort: „Nicht zuletzt bietet sich hier eine Möglichkeit, mit der Errichtung eines Mahnmals der mehr als 800 jüdischen Menschen zu gedenken, die zur Zeit des Nationalsozialismus im Bötzowviertel lebten.“

In den schwierigen Haushaltsberatungen ist es uns gelungen, für die Hufelandstraße im Landeshaushalt entsprechende Gelder vom Senat zu erhalten.

Mike Szidat, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Pankow

Mike Szidat, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Pankow äußerte sich nach dem Beschluss in der BVV erfreut: Die Hufelandstraße ist zentraler Bestandteil des Bötzowviertels. In den schwierigen Haushaltsberatungen ist es uns gelungen, für die Hufelandstraße im Landeshaushalt entsprechende Gelder vom Senat zu erhalten.“

Er fordert, nun zügig die Planungen für die Fahrradstraße aufzunehmen, denn noch sei „das Kopfsteinpflaster der Hufelandstraße für Radfahrer wenig einladend.“

Sie wollen mehr aus Pankow lesen? Unser Bezirks-Experte Christian Hönicke schreibt in seinem aktuellen Newsletter aus PANKOW diesmal unter anderem über Folgendes:

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