zum Hauptinhalt
Die Kreuzung zwischen dem Kurt-Schumacher-Damm und dem Heckerdamm in Charlottenburg-Nord soll jahrelang gesperrt werden.

© Cay Dobberke / TSP

Berliner Verkehrspolitik: Bezirk befürchtet Chaos durch Autobahnsanierung in Charlottenburg-Nord

Für Tunnelreparaturen an der A111 sollen der Verkehr umgeleitet und eine wichtige Kreuzung gesperrt werden – zeitgleich mit den geplanten Großbaustellen auf der nahen A100.

Die staatliche Planungsgesellschaft Deges will nicht nur ab dem kommenden Jahr das Autobahndreieck Funkturm modernisieren und ab 2025 die Rudolf-Wissell-Brücke an der A100 durch zwei Neubauten ersetzen, sondern gleichzeitig auch die Tunnel der A111 zwischen Charlottenburg-Nord und Heiligensee sanieren. Mit dieser Nachricht überraschte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) den BVV-Verkehrsausschuss in dessen letzter Sitzung vor der Sommerpause.

Die Deges war zu einer Präsentation eingeladen worden, sagte jedoch ab. Das Unternehmen habe ihm sogar „verboten“, eine Folie mit den Plänen zu zeigen, kritisierte Schruoffeneger. Ausschussmitglieder reagierten empört. „Das Verhalten der Deges geht gar nicht“, sagte CDU-Vizefraktionschef Karsten Sell. „Wir wissen nichts.“ Ähnlich sahen es Redner der Grünen und der SPD. Stadtrat Schruoffeneger wurde gebeten, die Deges erneut einzuladen.

Rund um den Heckerdamm werde es „eng und voll“, prophezeite Schruoffeneger. Während der Tunnelsanierung wolle die Deges den Autobahnverkehr auf den parallel verlaufenden Kurt-Schumacher-Damm umleiten. Die Kreuzung zum Heckerdamm solle gesperrt werden. Nur für Radfahrende und den Fußgängerverkehr sei eine „Behelfsbrücke“ geplant.

Die Paul-Hertz-Siedlung und benachbarte Wohngebiete wären mit dem Auto lediglich noch über „kleine Seitenstraßen“ vom Jakob-Kaiser-Platz erreichbar, sagte der Stadtrat. Die Folgen für den BVG-Busverkehr sind bisher unklar.

Wenigstens einen Vorteil sieht der SPD-Bezirksverordnete Wolfgang Tillinger: Der Lkw-Verkehr aus und zu Logistikzentren im Charlottenburger Norden werde nicht mehr durch das Wohngebiet am Heckerdamm fließen, sondern über den Saatwinkler Damm neben dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Diese Streckenführung solle dauerhaft beibehalten werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false