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Berlin: Bewährungsprobe für Partnerschaft: Wie Kreuzberg türkischen Erdbebenopfern hilft

Das letzte Mal ist die türkische Partnergemeinde von der Katastrophe verschont geblieben. Experten befürchten aber, dass das nächste große Erdbeben im Raum Istanbul stattfinden könnte.

Das letzte Mal ist die türkische Partnergemeinde von der Katastrophe verschont geblieben. Experten befürchten aber, dass das nächste große Erdbeben im Raum Istanbul stattfinden könnte. Und dann wäre voraussichtlich auch Kadiköy, ein Stadtteil mit rund einer Million Einwohnern, betroffen - mit diesem Istanbuler Bezirk unterzeichnete Kreuzberg im Jahre 1996 eine Städtepartnerschaft. An Ort und Stelle hat sich jetzt eine Delegation des Partnerschaftsvereins über den Stand der Dinge informiert und eine Spende von 8000 Mark übergeben. Sie kommt Kindern aus dem Erdbebengebiet zu Gute, die seit der Katastrophe in einem ehemaligen Internatsgebäude des Partnerbezirks untergebracht sind.

"Die Kinder sind traumatisiert," berichtet die Vorsitzende des Vereins, Christiane Zieger. Nachdem der Berliner Bezirk bereits kurz nach dem Schicksalsschlag Zelte im Wert von 65000 Mark als Soforthilfe zur Verfügung gestellt hatte, die in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kadiköy in das betroffene Gebiet gebracht wurden, sei es wichtig, dass die Hilfe jetzt auch langfristig weitergeht, sagt Bürgermeister Franz Schulz (Bündnis 90/Grüne). Bücher, Stifte, Bettwäsche: Den Kindern im Alter von 12 bis 18 Jahren, die im Internat untergebracht sind, fehlt es an vielem. Der Verein möchte auch Partnerschaften für einzelne Kinder vermitteln. In Kadiköy werden derzeit Vorbereitungen für den Fall eines Erdbebens getroffen: In Katastrophenplänen wurden Sammelstellen, Krankenhäuser und Fluchtwege erfasst.

"Auch wenn dort durch das Erdbeben viele Dinge zurückgestellt werden mussten", sagt Christiane Zieger, solle die Städtepartnerschaft ausgeweitet werden. Gesprochen wurde über eine engere Zusammenarbeit der Volkshochschulen, ferner gibt es Überlegungen zu Jugendbegegnungen, und auch ein Austauschprogramm soll ins Leben gerufen werden. Im kommenden Jahr soll nach Angaben von Schulz eine Delegation des neuen Bezirksamts nach Kadiköy fliegen. Denn auch nach der Fusion mit Friedrichshain wird die Freundschaft zwischen beiden Kommunen weiterbestehen.

jom

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