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Eine Pflegerin spricht mit einem Mann im Rollstuhl.

© imago/Westend61/imago stock

Gute Führungskultur entscheidend: Pflegekräfte in Berlin zufriedener mit ihrer Arbeit als in Brandenburg

Bundesweit gaben 51,6 Prozent der Befragten an, mit ihrer Arbeit zufrieden bis sehr zufrieden zu sein. In Berlin liegt der Wert deutlich darüber, in Brandenburg leicht darunter.

In der Hauptstadt sind Pflegekräfte deutlich glücklicher mit ihrer Arbeit als ihre Kolleg:innen in Brandenburg. Das hat eine Umfrage der Krankenkasse Barmer ergeben, die diese mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) durchgeführt hat. 67 Prozent der Befragten in Berlin gaben an, mit ihrer Arbeit zufrieden bis sehr zufrieden zu sein, in Brandenburg waren es 46,3 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 51,6 Prozent.

Die Daten basieren auf einer repräsentativen Befragung von Juni 2023. Bundesweit nahmen mehr als 1000 Pflegekräfte aus dem ambulanten und stationären Bereich teil, in Brandenburg war die Stichprobe jedoch gerade einmal 41 und in Berlin lediglich 29 Personen groß. Die regionalen Teilmengen sind so klein, dass die Ergebnisse kaum bis gar nicht aussagekräftig sind.

Die Landesgeschäftsführerin der Barmer, Gabriela Leyh, leitet aus den Resultaten dennoch etwas ab. Die regionalen Differenzen könnten mit einer unterschiedlichen Arbeits- und Führungskultur zusammenhängen: „Unsere Studie zeigt, dass Pflegerinnen und Pfleger, die angeben, in einer wertschätzenden Umgebung zu arbeiten und persönliche Entwicklungschancen zu haben, zufriedener mit ihrer Arbeit sind und ein besseres Wohlbefinden haben.“ Ungefähr die Hälfte der Berliner Pflegekräfte gab etwa an, regelmäßig Wertschätzung zu erfahren, in Brandenburg war es nur ein Viertel. Auch erhalten Pflegekräfte in Berlin deutlich häufiger Feedback von ihren Vorgesetzten als in Brandenburg.

Viele Pflegekräfte kommen krank zur Arbeit

Interessanter sind die bundesweiten Zahlen. Im Vergleich zur Zeit vor der Coronapandemie ist die Arbeitszufriedenheit leicht gestiegen, damals hatte der Wert 49,5 Prozent betragen. Während des Lockdowns 2022 war der Anteil der Pflegekräfte, die antworteten, (sehr) zufrieden zu sein, auf 32,6 Prozent gesunken.

Ein Problem, das die Pandemie offenbar überdauert, ist das „Präsentismus-Verhalten“. Laut der Studie erscheinen bundesweit und auch in Berlin vier von zehn Pflegekräften „häufig oder sehr häufig“ am Arbeitsplatz, obwohl sie krank sind. In Brandenburg kommt gar die Hälfte der Befragten regelmäßig krank zur Arbeit.

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