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Bulgarische Blogger würdigen klassische Baudenkmäler wie das Brandenburger Tor.

© freepik / Tagesspiegel

Berlin Tipps aus Bulgarien: Verglichen mit Paris gar nicht so touristisch!

Auf Bulgarischen Reiseblogs gilt die Hauptstadt als Beispiel für gelungenen Wiederaufbau. Die Ratschläge auf fokussieren sich eher auf architektonische Denkmäler, als auf Berlins Subkultur.

Eine Kolumne von Maria Kotsev

Man kennt es: Vor einer Reise sucht man im Internet nach authentischen Orten. Man will nicht Tourist sein, sondern sich wie ein Local durch die Stadt bewegen. Viele Menschen, die nach Berlin reisen, wollen das hier auch. Doch wie leicht ist es, den Touri-Hotspots zu entfliehen? Der Tagesspiegel durchforstet Reiseblogs aus der ganzen Welt und wertet aus, was empfohlen und wie die Hauptstadt auf ihnen dargestellt wird.

In Bulgarien ist man von der Berliner Gastroszene begeistert. Es wundert nicht, dass auf dem Reiseblog „Saveti“ (deutsch: Ratschläge) etwa das Brauhaus Georgbräu gelobt wird: Für etwa 13 Euro pro Person gebe es „leckere Haxe mit Kraut, und die Portionen sind riesig“. Vor allem überzeugt: „In diesem Preis ist ein kleines Bier enthalten. Wunderbar!“

Schnell weg vom Flughafen

Ansonsten will dieser Blog bulgarischen Touristen ein eher „unkonventionelles“ Erlebnis der Hauptstadt nahelegen. Dafür sucht der Blog aus Berliner Perspektive zwar ganz schön touristische Orte aus: das Nikolaiviertel, „der Park in der Nähe der Museen und des Berliner Doms“ (Monbijoupark), oder der Potsdamer Platz.

Der Travelblog von „Petar und Bilyana“ gibt Tipps für ein Berlin-Wochenende. „Auf den ersten Blick scheint Berlin nicht die touristischte Stadt der Welt zu sein“, schreiben die beiden Reise-Enthusiasten, vor allem, wenn man sie mit Paris, London oder Barcelona vergleiche.

Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Bulgaren mit dem Flugzeug in Berlin ankommen – die Ex-Flughäfen Schönefeld und Tegel kommen nicht gut weg. Beide seien „unangenehm“ und man solle schnellstmöglich sehen, dass man dort wegkomme. Ob der BER für die beiden ein Upgrade wäre?

Dem postsozialistischen Blick kann sich Berlin auf bulgarischen Travelblogs natürlich nicht entziehen. Für die Autor:innen der Seite „Stolizi“ (dt. „Hauptstädte“) gilt die deutsche Hauptstadt als „Beispiel für gelungenen Wiederaufbau“ nach „Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Teilung danach“.

Vielleicht auch deshalb fokussieren sich die Tipps auf den bulgarischsprachigen Blogs eher auf architektonische Denkmäler wie das Brandenburger Tor, die Berliner Mauer und den Reichstag, als auf Berlins reiche Subkultur. Davon erfahren die Touristen dann hoffentlich vor Ort.

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