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Klaus Wowereit

© dpa

Leserdebatte zu Wowereits Neujahrsansprache: "Berlin steht besser da als vor einem Jahr"

"Unsere Stadt ist auf einem guten Weg", sagt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit in seiner Neujahrsansprache. Was meinen Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser: Hat er recht? Diskutieren Sie mit!

Mit einer Neujahrsansprache hat sich Klaus Wowereit an die Berlinerinnen und Berliner gewandt. Wir dokumentieren die Rede hier im Wortlaut und laden Sie, liebe Leserinnen und Leser ein, zu debattieren: Was ist aus Ihrer Sicht dran an der Einschätzung des Regierenden Bürgermeisters? Nutzen Sie die einfach zu bedienende Kommentarfunktion weiter unten auf dieser Seite und diskutieren Sie mit!

Klaus Wowereit im Wortlaut: „Ich hoffe, Sie hatten ruhige und besinnliche Festtage und sind gut ins Neue Jahr gekommen. Der Jahreswechsel ist Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und nach vorne zu schauen. Für Berlin ist die Bilanz sehr positiv. Unsere Stadt ist auf einem guten Weg. Unsere Wirtschaft wächst nachhaltig. Die Unternehmen schaffen neue Jobs.
Wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass Berlin in Sachen wirtschaftlicher Dynamik bundesweit Spitzenwerte erzielt? Dies ist ein Gemeinschaftswerk. Viele haben daran mitgewirkt. Berlin wird immer attraktiver, vielfältiger und weltoffener. Zehn Prozent mehr Gäste gab es im vergangenen Jahr.
Und erstmals über 25 Millionen Übernachtungen. Nach den hohen Zuwachsraten der Vorjahre ist das ein kaum für möglich gehaltener Erfolg. Nicht nur die Gästezahl, auch die Stadt selbst wächst. Auch 2012 haben wir ca. 40.000 neue Einwohner gewonnen, davon die Hälfte mit internationalem Hintergrund. Darauf können wir alle stolz sein.
Wo es voran geht, da gibt es auch Rückschläge: Der Bau des neuen Flughafens hat mehr Ärger bereitet als Vorfreude ausgelöst. Aber Verantwortung wahrzunehmen bedeutet, die Dinge anzupacken. Das gilt besonders für den Flughafen. Deshalb bündeln wir alle Kräfte, um den Eröffnungstermin im Oktober 2013 einzuhalten.
Ärgerliche Rückschläge wie beim Flughafen dürfen uns aber nicht den Blick auf die Realität verstellen: Berlin steht besser da als vor einem Jahr. An vielen Stellen der Stadt drehen sich Baukräne. Überall entsteht Neues. Wir erleben es zum Beispiel in der City-West: Zwischen Gedächtniskirche, Zoo und Kurfürstendamm ist wieder ungeheuer viel Dynamik und neue Attraktivität entstanden.
Oder schauen Sie auf den Rütli-Campus in Neukölln. Vor ein paar Jahren war Rütli ein Symbol des Scheiterns. Heute ist aus der Problem- eine Musterschule geworden. Junge Menschen werden gefördert und bekommen Chancen unabhängig von ihrer Herkunft. Das Beispiel Rütli zeigt, was möglich ist, wenn alle gemeinsam anpacken.
Berlin lebt vom Engagement der Menschen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht durch Mitfühlen und aktives Tun. Dazu gehört auch, nicht wegzuschauen, wenn Menschen wegen ihrer Religion, ihrer Hautfarbe oder Lebensweise beleidigt und angegriffen werden. Die antisemitische Attacke auf Rabbi Daniel Alter oder der Überfall auf Jonny K., der mit unfassbarer Brutalität am Alexanderplatz tot geprügelt wurde: Das hat uns alle schockiert.
Nach solchen Vorfällen dürfen wir nicht zur Tagesordnung übergehen. Helfen Sie Menschen, die bedroht werden. Man muss kein Held sein. Oft reicht es, Zeugen anzusprechen und per Handy die Polizei zu alarmieren.
Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz: Diese Werte verdienen es, aktiv gelebt und verteidigt zu werden.
Wohin es führt, wenn menschenverachtenden Ideologien nicht Einhalt geboten wird, das zeigt das Themenjahr ‚2013 – Zerstörte Vielfalt’. In einer Vielzahl von Veranstaltungen gedenkt Berlin in diesem Jahr der Machtübergabe an die Nationalsozialisten vor 80 Jahren und der Novemberpogrome vor 75 Jahren. Das bedeutet: zahlreiche Gelegenheiten des Gedenkens, der Mahnung, der Erinnerung und der aktiven Auseinandersetzung mit dem Unrecht, aber auch mit der Frage, was wir alle tun können, um Gewalt und Diskriminierung entgegenzuwirken.
Liebe Berlinerinnen und Berliner: Lassen Sie uns gemeinsam alles dafür tun, dass Berlin auch 2013 eine lebenswerte und weltoffene Stadt ist, die Chancen für alle bereithält und vom Gemeinsinn ihrer Bürgerinnen und Bürger lebt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gutes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2013.“

Was halten Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser, von Klaus Wowereits Neujahrsansprache? Hat er recht, wenn er sagt, Berlin stünde heute besser da als vor einem Jahr? Nutzen Sie die einfach zu bedienende Kommentarfunktion direkt unter diesem Artikel und diskutieren Sie mit!

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