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Zur Vorbereitung der Tat sollen die Verdächtigen Videokameras mit Farbe besprüht haben.

© Polizei Berlin

Update

Belohnung von bis zu 25.000 Euro ausgesetzt: Berliner Luxusuhrenhändler nach Einbruch insolvent – Polizei fahndet mit Fotos

Die Einbrecher sollen sich als Sicherheitsmitarbeiter ausgegeben und so teure Armbanduhren, Gold und Schmuck erbeutet haben. Die geschädigte Firma meldete Insolvenz an.

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Mit der Veröffentlichung von mehreren Fotos und einer Videoaufnahme suchen Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin nach zwei Männern, die am 19. November in einen Tresorraum eingebrochen sind. Das teilten die Behörden am Mittwoch mit. Den Angaben nach hatten sich die Männer als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma ausgegeben. So hatten sie Zutritt zu den Räumlichkeiten der privaten Schließfachanlage an der Fasanenstraße in Charlottenburg erlangt. Dabei sollen die Männer bereits am Morgen Maßnahmen zur Tatvorbereitung getroffen haben, indem sie unter anderem die vorhandenen Videokameras mit Farbe besprühten.

Die Tatverdächtigen brachen in der Anlage laut Polizei und Staatsanwaltschaft sowohl das Depot des Luxusuhrenhändlers Watchmaster als auch zahlreiche von Privatpersonen angemietete Schließfächer auf. Sie entkamen mit Armbanduhren, Gold, Geld, Schmuck und anderen Wertgegenständen. Um ihre Spuren zu verwischen, sollen die Männer außerdem einen Brand gelegt haben.

Die beiden Männer sollen sich als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma ausgegeben haben.

© Polizei Berlin

Die bisherigen Ermittlungen lassen darauf schließen, dass die Gesuchten die Örtlichkeit und die dortigen Sicherheitsvorkehrungen kannten. Zudem nehmen die Behörden an, dass noch weitere unbekannte Personen an der Tat beteiligt waren. Von einer spontanen Tat gehen die Ermittler nicht aus.

Einbruch zwingt Uhrenhändler in die Insolvenz

Die Internet-Uhrenhändlerfirma Watchmaster hatte angegeben, ihr sei ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro entstanden. Es seien 1000 von insgesamt 2000 gelagerten Uhren gestohlen worden, sagte ein Geschäftsführer.

Am Mittwoch teilte die Firma mit, dass sie einen Insolvenzantrag gestellt habe. Von den 1000 gestohlenen Uhren habe ein kleiner Teil Watchmaster gehört und ein Großteil Kunden, die ihre Uhren über die Firma verkaufen wollten. Zwar habe die Firma einen Versicherungsschutz, allerdings erhalte sie für die Uhren nur den Einkaufswert zurück – „was aber bei Weitem nicht das abdeckt, was bereits in Aufbereitung und Zertifizierung sowie Marketing investiert wurde“.

Es sei der Firma nun nicht mehr möglich, „eine positive Fortführungsprognose“ abzugeben. „Der Vorfall zwingt uns in die Insolvenz“, hieß es. Watchmaster wurde 2015 gegründet. Sämtliche Pläne für die Zukunft seien nun über Nacht zunichte gemacht worden.

Auch das Depot des Luxusuhrenhändlers Watchmaster wurde geplündert.

© Polizei Berlin

Die Staatsanwaltschaft Berlin setzt für Hinweise, die zur Überführung der Tatverdächtigen beitragen, eine Belohnung von bis zu 5000 Euro aus. Darüber hinaus haben den Angaben nach Privatpersonen eine Belohnung von 20.000 Euro ausgesetzt.

Das Landeskriminalamt bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise zur Tat oder zu den gesuchten Personen geben können, sich zu melden. Auch wer Angaben zum Verbleib der Tatbeute machen kann, ist dazu aufgerufen. Weitere Fotos sowie ein Video der Tatverdächtigen sind auf der Internetseite der Polizei Berlin zu finden.

Hinweise nimmt das Landeskriminalamt am Tempelhofer Damm 12 unter der Rufnummer 030-4664944404 sowie per E-Mail an lka443-f77@polizei.berlin.de entgegen. Ebenso können Informationen über die Internetwache übermittelt werden. Zeugen können sich außerdem an jede andere Polizeidienststelle wenden. (mit dpa)

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