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Angesichts von Zugausfällen und Störungen im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg will das brandenburgische Verkehrsministerium in Gesprächen mit den Bahnunternehmen rasch Verbesserungen erzielen.

© dpa/Patrick Pleul

Ausfälle und Verspätungen: Odeg will erst ab Februar wieder regulären RE1-Fahrplan anbieten

Die Pendlerlinie RE1 kann ihr Fahrplanversprechen bislang nicht verlässlich einhalten. Der Betreiber sieht jedoch Fortschritte für die kommenden Wochen.

Eigentlich hatte die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) nach regelmäßigen Zugausfällen und Verspätungen auf der Regionalbahnlinie 1 zwischen Cottbus und Magdeburg angekündigt, den regulären Fahrplan voraussichtlich ab dem 2. Januar wieder anbieten zu können. Doch daraus wurde nichts: Der weiterhin hohe Krankenstand hatte den Termin zunichtegemacht. Stattdessen soll es nun Anfang Februar so weit sein, wie Unternehmenssprecherin Dietmute Graf mitteilte.

Die Züge auf der wichtigsten Regionalbahnstrecke der Hauptstadtregion sollen seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember eigentlich im 20-Minuten-Takt auf der Stadtbahnstrecke quer durch Berlin verkehren, zumindest in den Hauptverkehrszeiten. Doch ihre Versprechen aus dem Verkehrsvertrag konnte die Odeg bislang nicht verlässlich einhalten. Stattdessen berichten Fahrgäste immer wieder von gravierenden Verspätungen und Ausfällen auf der besonders von Berufspendlern stark genutzten Linie.

Der hohe Krankenstand bei Lok- und Zugpersonal ist laut Betreiber das Hauptproblem. Deshalb gilt bis Ende Januar ein sogenannter Basisfahrplan. Dieser verspricht zu den Hauptverkehrszeiten zumindest zwei Züge stündlich auf der Stadtbahn-Route. Aktuell habe sich die Lage leicht verbessert, sodass der dritte Takt „sukzessive mit eingespielt“ werde, sagte Graf. Mit dem Fahrplanwechsel war die Linie von der Deutschen Bahn an die Odeg gegangen.

Berliner Fahrgastverband sieht „gewisse Stabilisierung“ der Situation

Laut Unternehmensangaben werden für einen reibungslosen Ablauf auf der gesamten Strecke rund 100 Triebfahrzeugführer:innen und 90 Servicemitarbeiter:innen im Nahverkehr benötigt, dafür wurde weiteres Personal angestellt. Derzeit verzeichnet die Odeg insgesamt noch einen Krankenstand von zehn bis 15 Prozent.

Je nach Personallage fahren zusätzlich einzelne Züge auf Teilbereichen der Strecke als Taktverstärker, deren Zeiten sich einer täglich aktualisierten Übersicht (rote Kachel auf der Startseite) entnehmen lassen. Seit Jahresanfang konnte nur die Hälfte dieser Züge auf die Strecke gehen. Erst seit dem 12. Januar halten die Verstärker wieder am Ostbahnhof.

Von einer „gewissen Stabilisierung“ der Situation spricht auch Jens Wieseke, Pressesprecher des Berliner Fahrgastverbandes Igeb. Neben dem Krankenstand sieht Wieseke einen weiteren Grund, der die Einhaltung des Fahrplans erschwert: Auf der hochfrequentierten Stadtbahn habe man mit der Taktverdichtung des Regionalverkehrs den Status erreicht: „Mehr geht nicht!“

Dabei steht seit längerem die Frage im Raum, ob die Infrastruktur der Strecke zwischen Charlottenburg und Ostkreuz im Berufsverkehr drei RE1-Züge pro Stunde aushält. Wenn sich Züge im Fernverkehr verspäten, kann das auch den RE1-Fahrplan durcheinanderbringen. Das Betriebskonzept für den RE1 sei „ausreichend geplant“, heißt es bei der Odeg mit Blick auf Infrastrukturprobleme. Aufgrund der engen Taktung und starken Auslastung könne es vereinzelt zu zeitlichen Problemen kommen.

Immerhin ist ein weiteres Problem der Lösung nahe: Die neuen RE1-Züge der Odeg gelten als „Handyfalle“. Ungefähr 20 Geräte kamen Fahrgästen abhanden, weil sie von Klappsitzen in einen schwer erreichbaren Kasten rutschten. Dieser Konstruktionsmangel soll spätestens bis Ende März behoben sein.

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